Erweiterung Phoenix-Center: Die Entscheidung steht an

PhoenixcenterHDRHarburg – Schnell noch eine Sitzung des zuständigen Ausschusses, einen Tag später die Bezirksversammlung: Die 51 Harburger Bezirksabgeordneten müssen noch

vor der parlamentarischen Sommerpause schnell noch wichtige Entscheidung treffen – zum Beispiel: Soll das Phoenix-Center erweitert werden?

Spontan kann die Antwort nur lauten: Ja, warum nicht? In Buxtehude hat das Kaufhaus Stackmann erweitert, Buchholz wirbt mit seiner neuen Einkaufs-Galerie („Das neue Shopping Highlight in der Nordheide“), in Wilhelmsburg wird das Luna-Center gebaut, überall tut sich was. Da muss das Phoenix-Center gegenhalten. Sonst wenden sich Kunden ab, es drohen Umsatzverluste.

Die Kritiker sagen dagegen: Das Phoenix-Center ist so attraktiv, dass es nicht nur Kunden aus dem Umland nach Harburg lockt, es saugt auch die übrigen Harburger Innenstadt leer. Wenn das Center demnächst mit einer Erweiterung um rund 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche noch verlockender ist, kann Karstadt das noch verkraften? Gutachter sehen für das traditionelle Warenhaus  zwar nur mögliche Verluste von wenigen Prozenten, in den Karstadt-Kassen ist das indes ein Fehlbetrag von einigen Millionen Euro.

Die Bezirkspolitiker würden ihre Zustimmung gerne an Bedingungen knüpfen. Sie wollen die Phoenix-Investor ECE verpflichten, größere Summen und auch Knowhow locker zu machen, um der übrigen Innenstadt auf die Sprünge zu helfen. Wie man diese recht vagen Vorstellungen in einem Vertrag  wasserdicht formulieren könnte, ist nicht bekannt. Nach Informationen von harburg aktuell haben Bezirksamtsleiter Thomas Völsch, Bau- und Wirtschaftsdezernent Jörg Penner, SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath und der Vorsitzende des Stadtplanungsausschusses, Muammer Kazanci (SPD) mit der ECE verhandelt. Was dabei herausgekommen ist? Heute Abend, 18 Uhr, im Bürgerzentrum „Feuervogel“, Maretstraße 50, wird das Geheimnis vielleicht gelüftet. Auf jeden Fall wird darüber abgestimmt.

Ein SPD-Bezirksabgeordneter gibt sich nicht gerade optimistisch, was den Erfolg dieser Vereinbarung angeht: „Wir konnten doch keinen großen Druck ausüben. Wenn wir den Bogen überspannt hätten, hätte der Senat sofort evoziert. Und wir hätten gar nichts mehr.“ ag