Wettbüros wollen sich in Harburgs Innenstadt ausbreiten

130221DeichhauswegHarburg – Der Abwärtsstrudel, in den der Bereich Lüneburger Straße geraten ist, dreht sich immer schneller. Nachdem zum Jahreswechsel viele Geschäfte,

darunter Douglas oder Balzac, geschlossen haben, wird es jetzt noch schlimmer. Wettbüros wollen gleich an zwei Stellen eröffnen. Im Bereich der Fußgängerzone zieht ein Wettbüro in ein leerstehendes Geschäft. Dort war früher einmal ein Friseur.

Für ein Geschäft am Deichhausweg liegt ein Änderungsantrag der Nutzung vor. Eine Gastronomie mit Wettbüro soll dort einziehen.

Jetzt stellt sich die Frage wer gepennt hat. Das Thema ist nicht neu. Bereits im April 2010 war das Thema auf Betreiben des damaligen Bezirksabgeordneten Rafael Robert Pilzek auf den Tisch gekommen. Im November 2010 hatte es eine Aufstellung gegeben, die zeigte, dass der Harburger Innenstadtbereich mit der Wilstorfer Straße und dem Bereich Lämmertwiete bereits mit Wettbüros übersäht ist. Passiert ist nichts.

Dass es gegangen wäre dieses zu verhindern, wird an dem Bereich Hausbruch deutlich. Der Bezirk begann Ende 2011 mit der Änderung der Bebauungspläne Hausbruch 12, Hausbruch 19/ Heimfeld 26 und Hausbruch 29. Dabei wurde unter anderem auch die Ansiedlung von Wettbüros ausgeschlossen.

Für die Harburger Innenstadt wurden die Bebauungspläne dahingehend nicht geändert. Bislang ist durch den Bebauungsplan nur ausgeschlossen, dass sich neue Spielhallen ansiedeln. Das Thema Wettbüros hatte man bei der Harburger Verwaltung offenbar verdrängt.

Jürgen Heimath, Fraktionschef der SPD, ist nicht amüsiert. „Die Verwaltung muss jetzt mit Hochdruck an das Thema ran. Das ist mir auch vom Baudezernenten zugesagt worden. Es besteht Dringlichkeit.“ Die neue Entwicklung will er nicht hinnehmen. Heimath: „Wir werden alles tun, um die weitere Ansiedlung von Wettbüros zu verhindern.“

„Das ist keine schöne Entwicklung. Alle Pläne des Bezirksamtes weitere Wettbüros im Kerngebiet Harburgs zu verhindern, finden meine volle Unterstützung", sagt City-Manager Matthias Heckmann.

"Eine ganz schlimme Entwicklung“, sagt Ralf-Dieter Fischer, Fraktionschef der CDU. „Hier ist die Verwaltung gefordert. Auch die SPD muss sich mit ihrer absoluten Mehrheit fragen lassen, warum noch nichts in die Wege geleitet wurde.“ zv