Politik stellt Signale für Erweiterung des Phoenix-Centers auf Grün

PhoenxCenter2Harburg - Das Bezirksamt soll mit der ECE Verhandlungen über eine Erweiterung des Phoenix-Centers von 26.500 auf 29.050 Quadratmeter Verkaufsfläche aufnehmen. Das hat der Stadtplanungsausschuss Harburg

mit großer Mehrheit beschlossen. Nur FDP und die Linke waren dagegen. „Keine Frage: Das Phoenix-Center ist ein Erfolgsmodell“, sagt Carsten Schuster, Fraktionschef der Liberalen.

„Bei der Eröffnung im Jahr 2004 gab es auch Skeptiker, und aus unserer Sicht sind die voll und ganz bestätigt worden: Die Vernetzung des Phoenix-Centers mit dem übrigen Einzelhandel in der Harburger Innenstadt ist noch lange nicht gewährleistet.“ Dabei sei genau dieser Punkt im Bebauungsplan und im dazu gehörenden  städtebaulichen Vertrag eine der wichtigsten Bedingungen für die Baugenehmigung gewesen. Diese Forderung müsse jetzt erst einmal erfüllt werden.

 

Doch offenbar ist der Druck seitens der ECE Projektmanagement GmbH &Co. KG hinter den Kulissen zu groß. Dass ein ECE-Einkaufszentrum nach zehn Jahren „an die aktuelle Entwicklung im Einzelhandel“ angepasst –  sprich: vergrößert – wird, ist bis auf wenige Ausnahmen bei allen 185 Objekten in ganz Europa die Regel.

Deshalb war die Einschätzung des früheren SPD-Kreisvorsitzenden Harald Muras wahrscheinlich auch ziemlich treffend: „Die Erwartung, die Erweiterung politisch verhindern zu können, ist illusorisch. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich selbst habe vor zehn Jahren mit der ECE über die Eröffnung des Phoenix-Centers verhandelt.“ Muras plädierte trotz seiner kritischen Haltung für eine Zustimmung. Sie sei die „letzte Chance“, wenigstens noch ein wenig bei der Erweiterung mitreden zu können

SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath vermisst ebenfalls eine bessere Verbindung zwischen Phoenix-Center und Fußgängerzone Lüneburger Straße. Dafür trage aber nicht die ECE die Verantwortung: „Es hat bei einem ganz anderen Eigentümer gehapert.“ Er nannte diesen zwar nicht beim Namen, aber Heimath hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er damit den früheren FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Hans-Dieter Lindberg meint. Der Heimfelder ist – mit wechselnden Eigentumsverhältnissen – der Mann hinter dem maroden Harburg-Center. Nach dem Auszug der Postfiliale steht das Haus komplett leer, ausgerechnet an der entscheidenden Schnittstelle zwischen Phoenix-Center und Lüneburger Straße.

Lindberg hörte sich Heimaths Äußerungen kommentarlos an, auch auf Anfrage von harburg aktuell, ob der Textil-Discounter Primark Interesse am Harburg-Center habe, antwortete er nur: „Kein Kommentar.“ Primark passe aber gut nach Harburg. Der Textil-Discounter mit Sitz in Dublin verkauft preisgünstige Textilien vor allem an jüngere Leute. In Hamburg hat Primark noch keine Filiale, die nächstgelegene ist in Bremen zu finden.

Vor der entscheidenden Abstimmung machte Jürgen Duenbostel von der Linken trotz ablehnender Haltung noch einen konstruktiven Vorschlag: „Die ECE kann ihr Interesse an einer guten Anbindung zur Lüneburger Straße doch beweisen, indem sie die 100.000 Euro für die kunstvolle LED-Beleuchtung des Gloria-Tunnels spendiert.“ ag