TUHH: Zwei Ingenieure mit dem NORDMETALL-Preis ausgezeichnet

111129tuharburgHarburg- Die Ingenieure Ibrahim Dag und Jan Hendrik Wülbern der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) wurden gestern mit dem 6.000 Euro dotierten NORDMETALL-Preis ausgezeichnet. Der Preis

der Metall- und Elektroindustrie wurde bereits zum 25. Mal vergeben.

Dag kam mit 16 Jahren aus der Türkei nach Hamburg und hat in seiner Diplomarbeit den Prototyp eines EKG-Gerätes entwickelt, der sich selbst mit Strom versorgen kann. Wülbern, der vom Abitur bis zur Diplomarbeit durchgehend mit sehr guten Noten auffiel, entwickelte einen nanophotonischen Schalter für die schnelle Kommunikation zwischen Chips in Computern.

 

Die Gäste empfingen der Präsident der TUHH, Prof. Dr. Garabed Antranikian, sowie der Vorstandsvorsitzende der Nordmetall-Stiftung, Wolfgang Würst. Antranikian freute sich über die Auszeichnung der beiden TU-Ingenieure und sagte: "Unsere beiden Preisträger, auf die wir sehr stolz sind, stehen für einen neuen Ingenieurtypus, der alle Vorraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben mitbringt."

Welche Rolle innovative Ingenieure in Zukunft haben werden, unterstreichte Wolfgang Würst: "Deutschland ist das Land der Ingenieure. Wir wollen die Namen der genialen Erfinder aber nicht nur im Geschichtsbuch lesen, sondern auch im Telefonbuch- das heißt: Deutschland braucht auch jetzt und in Zukunft Spitzeningenieure. Deshalb fördert die Nordmetall-Stiftung den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das ist lebenswichtig für die Metall- und Elektroindustrie als Herz der deutschen Wirtschaft."

Dags kleines EKG-Gerät könnte schon bald in großen Krankenhäusern Verwendung finden. Denn das Messgerät kommt ganz ohne Batterien aus und kann frei bewegt werden. Der Preis-Träger baute ein komplettes Messsystem, einschließlich Leiterplatten, Hard- und Software. Die Daten werden per Funk an eine Station geschickt, wo sie medizinisch ausgewertet werden können.

Einem technischen Wunderwerk gleicht auch der von Wülbern konzipierte Modulator zur schnellen Datenübertragung. Denn die Taktrate von Mikroprozessoren hat in den vergangegen Jahren kaum zugenommen. Die Leistungsfähigkeit aber wurde, zumeist durch den Einsatz mehrerer Prozessor-Kerne, gesteigert. Der Modulator ermöglicht eine schnelle Chip-to-Chip Kommunikation und garantiert eine schnelle Datenübertragung. Diese Technologie könnte schon bald für die Ansteuerung hochauflösender Bildschirme verwendet werden. Wülbern hätte wohl nichts dagegen. (pw)