Dank "Tüftlergeist": TU holt Bronze bei Betonkanu-Regatta

110628kanu Magdeburg/Harburg- Das Damen-Team der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) hat bei der 13. Betonkanu-Regatta am Sonnabend in Magdeburg die Bronzemedaille gewonnen. Damit bewiesen die Studentinnen

des Bauingenieurwesens echte Frauen-Power, denn auf Anhieb konnten sie sich gegen 31 europäische Damen-Teams auf den dritten Rang kämpfen.

Auch das Herren-Trio der TUHH feierte mit dem Rennen auf dem Salbker See in Magdeburg die Premiere. Die Kanuten schlugen sich in ihren selbst konstruierten Kanus aus Beton, wacker. "Wir sind stolz und glücklich über das Abschneiden unserer Teams", sagt Oliver Chyra. Zahlreiche technische Defekte hatten eine bessere Platzierung- die Herren fuhren auf Rang 16- zunichte gemacht. Der Vorfeude auf den nächsten Wettkampf in zwei Jahren, der vorraussichtlich in Bayern stattfinden wird, tat das aber kein Abbruch. "Wir freuen uns schon heute auf die nächste Regatta in zwei Jahren", so Chyra.

 

Mit ihren selbst gebastelteten Beton-Kanus und einer zehnköpfigen Crew, trat die TUHH in Magdeburg an. Der Wettkampf war der Lohn für insgesamt sieben Monate "Tüfftlerphase", in der die Studenten "Mr. Crab" und "Krabbenkutter" bauten und mithilfe zahlreicher Tests auf der Außenmühle verbesserten. Das ein Boot aus Beton keinesfalls zum Untergehen verurteilt ist, sondern unter optimalen Bedingungen hohes Tempo aufnehmen kann, haben die Entwickler bewiesen. Chyra, der am Institut für Massivbau promoviert, erklärt: "Ein Boot aus Beton ist eine Herausforderung sowohl des Entwurfs als auch des Materials."

Das Ergebnis: Etwa 75 Kilogramm schwere, 5 Meter lange und 72 Zentimeter breite Boote aus hochfestem Beton. In Kooperation mit dem Institut für Baustoffe, Bauphysik und Bauchemie entwickelten die Studierenden einen speziellen Beton, der wasserundurchlässig, hochfest und zudem extrem leicht ist. Die nächste Hürde war das Fertigungsverfahren: Die nur zehn Millimeter dicken Bootswände sollten eine spiegelglatte Oberfläche erhalten, denn auch damit, so das Kalkül der Studenten, müsste sich die Geschwindigkeit der Kanus erhöhen.

Die Regatta wird alle zwei Jahre von der Bau- und Zementindustrie veranstaltet und an unterschiedlichen Standorten ausgetragen. (pw)

 

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