Harburg muss erneut um sein Karstadt-Kaufhaus zittern
Karstadt am Schloßmühlendamm. Foto: André Zand-Vakili

Harburg muss erneut um sein Karstadt-Kaufhaus zittern

Harburg - Galeria Karstadt Kaufhof, der letzte Warenhauskonzern in Deutschland, hat das Schutzschirm-Insolvenzverfahren beantragt. Das Verfahren ist absehbar mit harten Einschnitten verbunden sein. Damit zittern deutschlandweit rund 17.000 Mitarbeiter um ihren Job. Harburg zittert um sein Kaufhaus am Schloßmühlendamm. Denn Experten gehen davon aus, dass ein Drittel bis die Hälfte der Warenhäuser geschlossen werden könnten. Das dürfte erst nach dem Weihnachtsgeschäft passieren.

2020 hatte der Warenhauskonzern schon einmal den Schutzschirm genutzt. Damals waren 40 Filialen geschlossen und rund 4.000 Mitarbeiter entlassen worden. In Hamburg hattes unter anderem den Standort Bergedorf und den Kaufhof in der Mö getroffen.

In Harburg hatten damals die Mitarbeiter Wochen gezittert, bevor im Juni 2020 klar war, dass die Harburger Filiale erhalten bleibt. Allerdings hatte der Standort bis dahin einige Federn gelassen. So war im August 2019 die Lebensmittelabteilung geschlossen worden. Dort, wo es früher große Fisch- und Fleischtresen gab und wo sogar Schlemmerabende stattfanden, ist heute die "Resterampe" mit den Sonderangeboten. Auch danach gin der Niedergang weiter. Kleinere Angebote, die als Shop im Shop geführt wurde, wie der Zeitschriften- und Tabakhandel, strichen die Segel. Es war bereits die zweite "Zitterpartie". Auch 2014 hatten die Mitarbeiter von Karstadt in Harburg Angst vor einer Schließung im Rahmen einer Sanierungsrunde.

Gerettet wurde 2020 auch Sport-Karstadt im Phoenix-Center, das zunächst ebenfalls auf der Schließungsliste gestanden hatte. Erst dieses Jahr firmierte die Filiale in Sportscheck um. zv