Wasserschaden im Brückequartier: Edeka und Bäckerei müssen Monate schließen
Das vordere Gebäude vom Brückenquartier in dem der betroffene Supermarkt und die Bäckerei sind. Foto: André Zand-Vakili

Wasserschaden im Brückequartier: Edeka und Bäckerei müssen Monate schließen

Harburg - Für mehrere Monate müssen am Ende Februar Geschäfte im "Brückenquartier" am Veritaskai schließen. Der Grund: Ein Wasserschaden. Der komplette Boden, so war zu hören, soll aufgerissen werden. Über die genaue Ursache behält man Stillschweigen. Sicher scheint: Die Feuchtigkeit kommt von unten. Obere Etagen, in denen sich beispielsweise eine Zahnarztpraxis oder ein Augenarzt befinden, sind nicht betroffen und bleiben weiter geöffnet

Betroffen ist dagegen der Edeka-Markt "Ziegler" mit rund 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche im Erdgeschoss. Erst 2019 war er dort nach der Fertigstellung der 26 Millionen Euro teuren Immobilie eröffnet worden. Am 26. Februar ist der vorerst letzte Tag. Vorher wird es ab dem 21. Februar noch eine Art Ausverkauf geben. Danach müssen die 36 Mitarbeiter in Kurzarbeit. "Für mich und mein Team ist es eine herausfordernde Situation", so Inhaber Martin Ziegler. Er geht davon aus, dass er im Juli den Markt wieder öffnen kann.

Auch die Schanzenbäckerei ist betroffen. Sie hat zwei Standorte am Veritaskai. "Wir hatten den Bäckereiverkauf an den Veritaskai 4 verlegt und bieten an dem Standort ein paar Meter weiter Richtung Schellerdamm Mittagstisch an", sagt Franchisenehmer Levent Karsli. Auch für die Bäckerei ist am 26. Februar der vorerst letzte Tag. "Wie gehen dann in unseren anderen Standort hier am Veritaskai. Dann wird es dort Bäckerei und Mittagstisch geben", so Karsli. Nach den Sanierungsarbeiten soll die Bäckerei wieder an den Standort am Veritaskai 4 zurück.

Wenn es um die genaue Ursache des Wasserschadens geht werden alle Beteiligten schmallippig. Gebaut wurde die Immobilie von einer 2014 eigens eingerichteten Projektentwicklungsgesellschaft, an der auch die Lorenz-Gruppe, die im Binnenhafen mehrere Projekte realisierte, beteiligt ist. Bereits 2016 wurde das Objekt vor der Fertigstellung an die HiH Real Estate, einem großen Player, der sich als Immobilien-Investmentmanager bezeichnet und der mit seinen rund 940 Mitarbeiter Immobilien im Wert von rund 55 Milliarden Euro betreut. Dort will man noch nicht genau wissen, was die Würzel des feuchten Übels ist.

Das Geschäft, so war aus Fachkreise zu erfahren, passierte im Rahmen eines sogenannten "Asset Deals". Das bedeutet, dass nicht nur das Gebäude, sondern die dazu gehörenden Arbeits-, Vertrags- und Rechtsverhältnissen an den neuen Eigentümer über gehen. Wäre nur die Immobilie verkauft worden, hätte eine Gewährleistung des Bauherrn im Raum gestanden, die sich üblicherweise über fünf Jahre erstreckt.

So dürfte es erst einmal ein Fall für die Gebäudeversicherung sein, der es dann aber frei steht, jemanden zu suchen, den man als eigentlichen Verursacher des Schadens in die Haftung nehmen kann. Dabei geht es um viel Geld. Neben Miet- dürfte es auch hohe Umsatzausfälle der betroffenen Mieter geben. zv