DHL-Zentrum in Neuland: Das Vorzeige-Projekt ist geplatzt
Das Gelände neben der A1, das als Gewerbegebiet hergerichtet wurde. Foto: André Zand-Vakili

DHL-Zentrum in Neuland: Das Vorzeige-Projekt ist geplatzt

Neuland – Nun ist es offiziell: Die  Post-Tochter DHL hat sich aus „HUB + Neuland“, dem Klimaschutz-Vorzeigeprojekt

des Hamburger Senats, zurückgezogen. Sie wird an der Autobahn-Anschlussstelle Harburg in Neuland kein modernes „Mega-Paketzentrum“ einrichten. Das hat der stellvertretende Harburger Bezirksamtsleiter Dierk Trispel nach Informationen von harburg-aktuell den Mitgliedern des Fachausschusses für Haushalt, Wirtschaft und Wissenschaft im vertraulichen Teil der Sitzung am Dienstagabend mitgeteilt. Über einen bevorstehenden Rückzug von DHL wurde schon seit Monaten spekuliert.

Noch gibt es keine Reaktion auf die Absage. Angeblich soll DHL zuletzt mit dem Online-Versandkonzern Amazon in Neuland ein gemeinsames Paketzentrum geplant haben. Dieser Deal sei aber geplatzt.
Noch am 2. Juli 2018 hatte sich die Bonner Zentrale der Deutschen Post DHL Group in einem „Memorandum of Understanding“ mit der Freien und Hansestadt Hamburg über eine Strategische Partnerschaft im Bereich „Urbane Mobilität“ zum Bau des „Mega-Paketzentrums“ mit mehr als 1200  Arbeitsplätzen bekannt. Dabei solle ein Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit gelegt werden – zum Beispiel durch die Einrichtung eines Grüngürtels rund um das 27 Hektar große Areal, die Begrünung von Dächern,  den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen und einer Flotte von elektrischen Zustellfahrzeugen der Marke Streetscooter.

Hochbauten sind auf dem Areal gegenüber Neuland-Beton noch nicht zu sehen. Bisher sind vor allem 780.000 Kubikmeter Sand aufgebracht worden, um die Standfestigkeit der Bauten auf dem Marschboden zu sichern. Zuvor bestand für das Areal Landschaftsschutz, der für das Projekt aber aufgehoben wurde. Auch der so genannte „Gewitterfurzer“, ein Fisch der geschützten Art Schlammpeitzger, der bei bestimmten Wetterlagen aktiv wurde, an die Oberfläche der Wettern kam und seltsame Geräusche von sich gab, konnte das Projekt nicht stoppen.

Wie geht es weiter? Die stadteigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hamburg Invest soll zuversichtlich sein, neue Partner für „HUB + Neuland“ zu finden, hieß es aus dem Bezirksamt. ag