Logistikbranche kämpft mit Flächenknappheit im begehrten Süden
Die mittlerweile fertiggestellte Logistikhalle am Moorburger Bogen, hier während der Bauphase. Foto: André Zand-Vakili

Logistikbranche kämpft mit Flächenknappheit im begehrten Süden

Harburg – Wegen seiner guten Anbindung an Autobahn, Eisenbahn und Containerterminals ist der Hamburger Süden vor allem für die

Logistikbranche ein Top-Standort. Seit Jahren werden neue Umsatzrekorde bei der Vermarktung von geeigneten Flächen gemeldet. Allerdings: „Bei mehr verfügbaren Flächen wäre das Gesamtergebnis weitaus höher ausgefallen“, sagt Jörg Lojewski, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Hamburg GmbH. Das Unternehmen hatte 2018 mit rund 100.000 Quadratmetern allein ein Fünftel des Gesamtumsatzes vermittelt.

Lojewski: „Leider kann die sehr starke Nachfrage insbesondere nach Logistikimmobilien mit hoher Drittverwendungsfähigekeit nicht mehr bedient werden.“ Als Drittverwendungsfähigkeit wird die Eigenschaft einer Immobilie bezeichnet, nach Ausfall eines Mieters ohne größere Veränderungen von einem anderen Mieter genutzt werden zu können. Gute Voraussetzungen dafür bieten eingeschossige Hallenflächen ab einer Größe von 10.000 Quadratmeters, Gebäude mit einer Nutzhöhe nicht unter zehn Meter, einer hohen Anzahl von Rampentoren und gegenüberliegenden Zonen für Anlieferung und Beladung (cross-docking), außerdem Rangierflächen mit einer Mindestiefe von 35 Metern sowie einer Bodentragfähigkeit von mindestens fünf Tonnen pro Quadratmetern. Lojewski: „Es gibt kaum noch Grundstücke, auf denen wir solche Immobilien entwickeln können.“

Die Verknappung des Angebots bei gleichzeitig anhaltender Nachfrage hat zu einem Anstieg der Mieten geführt. In den begehrten Lagen im Süden Hamburgs nähern sich die Miete der „Schallmauer“ von sechs Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Im südlichen Hamburger Umland liegen die Mieten bei 4,30 Euro bis 4,70 Euro für den Quadratmeter.

Zu einer ähnlichen Bilanz kommt auch Felix Krumreich, Immobilienberater Industrie, Lager, Logistik bei Grossmann & Berger: „Die Nachfrage am Markt ist nach wie vor gut.“ Es gebe aktuell nur wenige kurzfristig verfügbare Flächen, sowohl in der Stadt als auch im Umland. Dies werde sich auch in absehbarer Zeit nicht wesentlich ändern.

Tatsächlich hat der Industriemarkt  in den ersten beiden Quartalen 2019 das schwächste Halbjahresergebnis aller Zeiten erzielt. 60 Abschlüsse mit 150.000 Quadratmeter sind ein Minus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. ag