Vorstand
Der Vorstand der Sparkasse Harburg-Buxtehude: Andreas Sommer, Sonja Hausmann, Gerhard Oestreich und Holger Iborg (v.l). Foto: André Zand-Vakili

Sparkasse Harburg-Buxtehude: Gutes Ergebnis in schwierigen Zeiten

Harburg - Es ist ein gutes Jahr, auf das laut Andreas Sommer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtheude, das Geldinstitut

mit Hauptsitz am Sand zurückblicken kann. Vor allem das Immobiliengeschäft hat den Geldexperten aus Harburg die Bilanz gerettet. Von 74 auf 114 Millionen Euro stieg der Umsatz mit Immobilien im vergangenen Jahr. Der satte Anstieg um 52,7 Prozent ist Ergebnis des frühzeitigen Engagements der Sparkasse in diesem Bereich. "Hier sind wir Platzhirsch", sagt Sommer. Die Bilanzsumme 2018 lag betrug 3,971 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 6,8 Prozent.

Es sind die niedrigen Zinsen, die den Geldinstituten zu schaffen machen. Auf verzinsliche Wertpapiere oder Investmentzertifikate haben die Anleger keine Lust. Auch Bausparverträge oder Versicherungen wurden in deutlich niedrigerem Umfang abgeschlossen. Aktien sind in Deutschland, wo mehr die Risiken, als die Chancen gesehen werden, mit einem Umsatz von 64 Millionen Euro für die Sparkasse Harburg-Buxtehude zwar ein Segment, dass um 14,3 Prozent im vergangenen Jahr stieg. Es ist aber eher eine Sparte.

Letztlich ging auch der Zinsüberschuss um 1,8 Prozent auf 72,5 Millionen Euro zurück. Zwar wurde das Kreditgeschäft noch einmal deutlich um 5,4 Prozent auf rund 3,4 Milliarden Euro gesteigert. Weil aber alte Kredite abgelöst und zu für den Kunden besseren Konditionen neu abgeschlossen werden, gingen die Erträge zurück. "Das schwächere Zinsergebnis bekommen wir nicht kompensiert", so Sommer. Am Ende bleibt ein Jahresüberschuss von 7,5 Millionen Euro übrig - exakt so viel wie im vergangenen Jahr. In diesen Zeiten ist das ein bemerkenswertes Ergebnis.

Für die normalen Kunden ändert sich nicht viel. Lediglich die Zusammenlegung der Filialen Meckelfeld und Fleestedt wird eine Veränderung bringen. Der neue Standort wird in der Straße Am Saal in Meckelfeld liegen. Für Privatkunden mit einem "dicken Konto" könnte sich allerdings etwas ändern. Es wird zumindest darüber nachgedacht für solche große Vermögen einen Minus-Zins einzuführen. Die Giroeinlagen haben sich bei der Sparkasse um 14,1 Prozent auf 1,985 Milliarden erhöht. Offenbar wurde Geld von anderen Geldinstituten, die bereits einen Negativ-Zins eingeführt haben, zur Sparkasse transferiert. Die Krux: Die Sparkasse muss dafür einen Negativ-Zins bei der Landeszentralbank zahlen. Sollte es demnächst Geld kosten Geld auf seinem Konto zu haben, wird das laut Sommer aber lediglich Summen ab einer halben Million Euro betreffen.

Was macht man nun als Sparer, der sein Geld anlegen will? An eine deutliche Zinserhöhung in den kommenden Jahren glauben Experten nicht. "Das Thema Sachwerte rückt immer mehr in den Vordergrund", sagt Sommer. Damit ist man wieder bei den Immobilien. Die sind mittlerweile recht teuer. Dass es da eine Wende geben wird, glaubt Sonja Hausmann, Mitglied des Vorstandes, nicht: "Ich wüsste nicht warum." zv