Spitzen-Banker zum Jahresauftakt beim Wirtschaftsverein
Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ BANK, war aus Frankfurt angereist. Foto: André Zand-Vakili

Spitzen-Banker zum Jahresauftakt beim Wirtschaftsverein

Heimfeld - Mit Dr. Reiner Brüggestrat, Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank eG und Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ BANK, konnte der Wirtschaftsverein

für den Auftakt der Monatsveranstaltungen 2019 zwei hochkarätige Gastredner zu dem Thema "Konjunkturentwicklungen 2019: Prognosen im Spannungsverhältnis zwischen vernetzten und singulären Einflüssen“ gewinnen. Dr. Brüggestrat gewährte im Privathotel Lindtner den rund 80 Zuhörern einen „Hamburger Blick“ auf die Entwicklung, die im Hinblick auf Faktoren wie den Brexit, die Präsidentschaft von Donald Trump oder die Gelbwesten in Frankreich, mit Sorge gesehen wird. „Spannend ist, dass in einer globalen Welt mittlerweile alles mit allem zu tun hat und aus einem singulären Ereignis eine Kettenreaktion entstehen kann“, führte Dr. Brüggestrat die Zuhörer in den Vortrag ein.
 
Stefan Bielmeier führte die oben genannten Ereignisse zusammen. „Sie sind das Ergebnis von einer immer weiter steigenden politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Enttäuschung“, so Bielmeier. Insgesamt habe er einen „positiven Blick auf Deutschland und Europa“. Der Zinssatz wird nach seiner Einschätzung in Europa niedrig bleiben. Damit werden Immobilien und Aktien weiterhin attraktive Anlageformen sein.
 
Dr. Brüggestrat sieht in einem konjunkturellen Rückgang, der 2018 begonnen hat, eine Chance. „Wir wären sonst in eine konjunkturelle Überhitzung gelaufen." Das hieße Vollauslastung von Kapazitäten, weiter stark steigende Löhne mit einer inflationären Druckentwicklung. Da die Notenbank darauf mit einer Zinserhöhung reagieren müsste, ihr dieses Instrument aber derzeit nicht zur Verfügung steht, wäre dieses Szenario nachteilig für die Volkswirtschaft.
 
Auf dem Arbeitsmarkt hat das nach Ansicht von Brüggestrat keine negativen Auswirkungen. Selbst angesichts fortschreitender Digitalisierung und damit verbundener Einsparungen würden in Hamburg weiterhin dringend Fachkräfte gesucht. dl