Trümmerbruch statt Podiumsplatz: Horror-Sturz bei Rad-DM

150708PechHarburg - Für den 44-jährigen Radrennfahrer Jan Smekal aus Siegburg hat die Deutsche Senioren-Meisterschaft in Harburg ein ganz bitteres Ende genommen: Der als

Mitfavorit in der Masters-Klasse 2 gestartete Smekal stürzte am Sonntag so schwer, das er sich einen Oberschenkel-Trümmerbruch im linken Bein zuzog und in der Harburger Asklepios-Klinik notoperiert werden musste.

Eigentlich war Jan Smekal vom RV 1894 Siegburg nach Harburg gekommen, um einen Platz auf dem Podium zu erkämpfen. Er war in der Form seines Lebens und hatte in dieser Saison schon viele gute Rennen gefahren. Doch dann kam alles ganz anders: In Runde 13 - als die Straßen vom einsetzenden Regen rutschig waren - stürzte nach der Abfahrt vom Sinstorfer Weg an der Ecke zum Langenbeker Weg ein Fahrer vor ihm.

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Jan und Tina Smekal können nach dem Horror-Sturz wieder lachen. Foto: cb

Bei über Tempo 40 wurde Smekal mitgerissen und stürzte ebenfalls. Mit voller Wucht prallte er mit seinem Oberschenkel gegen den Bordstein. "Ich wusste sofort: Da ist was schlimmes passiert", sagt Smekal gegenüber harburg-aktuell. "Ich konnte nicht mehr aufstehen. Es tat höllisch weh."  Ganz besonders dankbar ist Smekal dem Ersthelfer Uwe Behrmann: Der Rettungssanitäter war als Zuschauer an der Rennstrecke und kümmerte sich um den Verletzten, bis die Ärzte eintrafen. Smekal: "Er war mein Engel und hat sich in dieser Situation super um mich gekümmert."

Kurz bevor er in der Harburger Klinik operiert wurde, meldete er sich telefonisch bei seiner Frau Tina. Die war gerade mit den beiden Kindern Nico (12) und Finja (14) auf dem Rückweg von einem Radrennen. Die beiden talentierten Radsportler waren bei der Südpfalz-Tour an den Start gegangen. "Als ich gesehen habe, das es eine Festnetznummer aus Hamburg dran ist, wusste ich, das etwas schlimmes passiert ist", sagt die 39-jährige.

Seit Dienstag ist Tina Smekal in Hamburg, um bei ihrem Mann zu sein. Sie reiste mit dem Zug von Siegburg nach Harburg - schließlich stand das Auto noch an der Rennstrecke. Am Bahnhof wurde sie von Rennveranstalter Karl-Heinz Knabenreich abgeholt, der sie zunächst unverzüglich zu ihrem Mann ins Krankenhaus brachte.

"Wir hoffen, dass wir zum Ende der Woche zurück nach Hause können", sagt Smekal, der beruflich als Pilot bei der Bundeswehr tätig ist. Auch wenn die Saison für ihn gelaufen ist, aufgeben wird er nach diesem Sturz nicht: "Ich werde auch im nächsten Jahr bei Rad-Rennen an den Start gehen!"  (cb)