Binnenhafen: Historikerin nimmt die Leser mit auf eine Zeitreise

150605Buch2Harburg - Mit ihrem Buch "Arbeit im Hafen - Hafen in Arbeit" hat die Historikerin Angelika Hillmer die Leser mit auf eine Zeitreise durch den Harburger Binnenhafen genommen

. Druckfrisch und pünktlich zum Start des morgen beginnenden Binnenhafenfestes ist jetzt der zweite Teil der Reihe erschienen.

Angelika Hillmer stellt darin drei weitere Harburger Unternehmen aus150605Buch unterschiedlichen Branchen vor, die heute nicht mehr existieren: Die Firma F. Thörl’s Vereinigte Harburger Oelfabriken Aktiengesellschaft war als international bedeutendes Harburger Industrieunternehmen über Jahrzehnte einer der größten Arbeitgeber in Harburg.

Vielen sind Marken wie Rama und Sanella, Sunil, Omo und Rexona, Iglo und Langnese noch geläufig. Produkte, mit denen unsere Großeltern, unsere Eltern und auch wir selbst aufgewachsen sind. Den wenigsten ist jedoch bekannt, dass Thörl die Grundstoffe dafür herstellte, welche Rohwaren dafür verarbeitet wurden, wie sich die Fabrikations- und Arbeitsabläufe gestalteten und über die Jahre veränderten.

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Das Ex-Güterbahnhofsgelände ist jetzt die größte Baustelle im Binnenhafen.

Die Schlossmühle Gustav Flügge, gegründet in der Frühen Neuzeit unter Herzog Otto I., zählte dagegen zu den ältesten durchgehend arbeitenden Gewerbebetrieben in Hamburg. Auch an der wechselvollen Geschichte der Schlossmühle und ihrer Besitzer, die sich in den 1950er bis 1990er Jahren mit den Folgen des Strukturwandels auseinandersetzen und letztlich ihren historischen Standort in der Harburger Schloßstraße verlassen mussten, werden die Veränderungen im Binnenhafen deutlich.
 
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Die Schlossmühle Gustav Flügge in der Harburger Schloßstraße. Foto: pr

Mit dem Güterbahnhof Harburg und der Deutschen Bundesbahn wurde schließlich ein großer Dienstleister einbezogen, über den viele Firmen in Harburg und Umgebung den Transport von Rohstoffen und Produkten abwickeln ließen. Hier endete Mitte des 19. Jahrhunderts die erste Eisenbahnverbindung nach Harburg, hier befand sich der erste Harburger Bahnhof. Das ehemalige Güterbahnhofsgelände ist gegenwärtig die größte Baustelle im Binnenhafen: Gleisanlagen, Bahngebäude und Güterschuppen sind fast vollständig verschwunden, im Rahmen des städtebaulichen Konzepts „Harburger Brücken“ entstehen Wohn- und Geschäftshäuser, Hotels und Quartiersgaragen.

Das 152 Seiten starke Buch enthält umfangreiches, zum Teil großformatiges und bisher unveröffentlichtes Bild- und Kartenmaterial sowie zahlreiche Originalzitate aus den Zeitzeugeninterviews. Es kostet 10 Euro und ist erstmals am Info-Stand der Geschichtswerkstatt beim Binnenhafenfest am 6. und 7. Juni in der Zeit von 11 bis 18 Uhr in der Werkhalle von Jugend in Arbeit, Zitadellenstraße 10, zu erwerben. Nach dem Hafenfest ist das Buch in der Geschichtswerkstatt am Kanalplatz 6 und über den Buchhandel erhältlich. (cb)