Behörden-Quatsch: Fußballtore auf Volleyballfeld

150509VolleyHarburg – Wenn das der Bürgermeister erfährt! Da hat Olaf Scholz vor drei Jahren doch 5000 Euro locker gemacht, um Harburg und seinen Studierenden

etwas Gutes zu tun und ihnen ein Volleyball-Feld samt Netz auf dem Schwarzenberg spendiert. Und was macht das Bezirksamt jetzt? Es stellt auf dem Schwarzenberg zwei massive Fußballtore auf – eins davon mitten im Volleyball-Feld. Dabei wäre genug Platz für beide Spielfelder gewesen!

Wer hat das verzapft? Die Informationen aus dem Bezirksamt fließen spärlich. „Das war das Sportreferat“, sagt Bezirksamtssprecherin Beatrice Göhring. Mehr kann sie heute nicht sagen. Auch nach Stunden nicht. Sie ruft an und vertröstet auf  Montag. CDU-Kreischef Ralf-Dieter Fischer braucht keine weiteren Informationen. Für den Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit ist klar:  „Gut gemeint ist nicht gut gemacht!“ Wenig später fordert er das Bezirksamt in einem Antrag für die Bezirksversammlung auf, die Tore so umzustellen, dass beide Felder genutzt werden können.

Die Angelegenheit ist nicht ganz ohne: Die Idee für ein Volleyball-Feld war in der Arbeitsgruppe „Studentische Infrastruktur für Harburg“ im Rahmen der Vision Harburg 2020/2050 des Wirtschaftsvereins entwickelt und gemeinsam mit der TUHH, den Studierenden und dem Bezirksamt umgesetzt worden. Da am Ende noch Geld fehlte, bat Bezirksamtsleiter Thomas Völsch beim Spargelessen der Schützengilde 2012 den Senatsvertreter, Wirtschaftssenator Frank Horch, um Unterstützung. Der sagte 5000 Euro zu.

Unbeantwortet blieb bisher auch die Frage, warum gerade jetzt auf dem Schwarzenberg ein Fußballfeld aufgebaut wird. Für die Menschen im benachbarten Flüchtlings-Camp? Weiß das Bezirksamt etwa mehr über den Termin, an dem die Unterkunft abgebaut werden soll? Gibt es dafür gar keine Frist mehr? Dann würde das Fußballfeld Sinn machen – allerdings ein paar Meter weiter östlich. ag