Bauarbeiten: Verkehrschaos droht durch Brücken-Doppel

140108KlappbrHarburg – Gleich zwei Hiobsbotschaften für Autofahrer im Harburger Binnenhafen: Der Neubau der alten Klappbrücke über den Östlichen Bahnhofskanal

(beim ehemaligen Veritas Beachclub) verzögert sich. Der geplante Baubeginn im zweiten Quartal 2015 kann nicht gehalten werden. Das wäre nicht weiter schlimm, aber nun soll die Klappbrücke ab dem dritten Quartal ersetzt werden – genau dann aber beginnt auch die Sanierung der  Brücke Hannoversche Straße über die Eisenbahn. Das heißt: Die Straßen Veritaskai mit täglich 17.000 Fahrzeugen und die Hannoversche Straße (kurz vor der B73) mit täglich 13.000 Fahrzeugen werden gleichzeitig für mindestens ein Dreivierteljahr vollständig gesperrt.

Wie sich der Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer die Umleitungen vorstellt, soll er in der kommenden Woche in einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung von Stadtplanungsausschuss und Ausschuss für Inneres, Bürgerservice und Verkehr am Donnerstag, 15. Januar, 18 Uhr, im Rathaus Harburg vorstellen.

Und die zweite Hiobsbotschaft: Auch die Klappbrücke über den Westlichen Bahnhofskanal muss saniert werden. Das ist seit langem bekannt, dafür wurden auch schon 1,1 Millionen Euro bereitgestellt. Nun hat sich aber herausgestellt, dass die Brücke wesentlich stärker beschädigt ist, als zunächst angenommen. Das ist kein Wunder: Da es bis heute kein echtes Verkehrskonzept für den Süden Hamburgs gibt, muss der Straßenzug Veritaskai/Kanalplatz/Blohmstraße als Quasi-Hafenquerspange herhalten. Für die Dauerbelastung durch 38-Tonner ist die Brücke über die Klappbrücke über den Östlichen Bahnhofskanal nicht ausgelegt. Erschwerend kommt hinzu, dass sich kaum ein Autofahrer auf das Tempolimit von 30 Stundenkilometer im Bereich der Brücke hält.

Dirk Köppel vom Harburger Fachamt Management des öffentlichen Raums: „Das wird mindestens das Vierfache kosten. Das Geld haben wir aber nicht.“ Deshalb müsse auch darüber nachgedacht werden, die Brücke „festzusetzen“. Sie könnte nicht mehr geklappt werden, der Kanal könnte allenfalls noch von „Nuss-Schalen“ genutzt werden.

Da ist es fast eine gute Nachricht, dass die Blohmstraße „nur“ vom 14. bis 25. Juni voll gesperrt wird. Dort muss die Asphaltdecke komplett erneuert werden. ag