Illegale Müllentsorgung in der Haake: Anfrage soll Aufklärung bringen

141218MuellHarburg – Die Umweltsäue schrecken auch vor Gebieten des Landschaftsschutzes nicht zurück. Selbst im Einzugsbereich von Wasserwerken kippen sie ihren

Müll einfach in die Gegend – um ein paar Euro zu sparen, die sie auf dem Recyclinghof berappen müssten. Besonders stark in Mitleidenschaft gezogen: der Wald rund um die Privatstraße Kuhtrift in der Haake. harburg-aktuell.de hat mehrfach darüber berichtet – vor allem darüber, wie sich die ertappten Sünder herausgeredet haben.

Jetzt hat die AfD-Fraktion in der Bezirksversammlung das Thema noch einmal aufgegriffen. Sie will von der Verwaltung wissen, welche Gebiete im Bezirk am stärksten von illegaler Müllentsorgung betroffen sind, wie viele Tonnen Müll von 2010 bis heute eingesammelt worden sind und welche Kosten dabei entstanden sind. Der AfD-Abgeordnete Ulf Bischoff fragt auch, was getan wird, um das Problem einzudämmen. Leider fragt er nur, ob Täter ermittelt worden sind. Viel interessanter wäre die Auskunft darüber, ob die Täter auch für die Sauereien belangt worden sind.

Zur Erinnerung: Anfang 2013 wurden mehrfach Getränkedosen, Speisereste und anderer Müll gegenüber von der Sprayerwand an der Kuhtrift in den Wald gekippt. Mitarbeiter der Forstverwaltung fanden zahlreiche Lieferscheine, Prospekte und Speisekarten eines Lokals in Wilhelmsburg. Der Wirt wurde zur Rede gestellt und behauptete, ein Gast wollte sich für das gegen ihn ausgeprochene Lokalverbot rächen und habe deshalb den Müll dort abgekippt, um dem Wirt zu schaden. Wie der Gast über Monate Geschäftspapiere und sogar ein altes Faxgerät mit verräterischer Absenderkennung sammeln konnte, konnte der Wirt nicht erklären. Aber das störte ihn wenig. Er kam ungeschoren davon.

Auf die Antworten des Bezirksamts darf man gespannt sein. Leider wird die Öffentlichkeit darauf Wochen oder Monate warten müssen – weil es die Vorsitzenden der großen Fraktionen so wollen. Sie wollen die Antworten erste einmal in Ruhe studieren und in Ruhe überlegen, was man damit machen könnte (oder auch nicht). Die Bürgerschaft ist da offener: Die Antworten der Verwaltung werden erst dem fragenden Abgeordneten vorgelegt, einen Tag später werden sie veröffentlicht. Harburg mauert lieber. ag