Abriss mit Asbest-Verdacht: Behörde hat kein Auge drauf

141208ZehntlandHarburg – Die Bagger leisten ganze Arbeit: In den Behelfsheimen aus den 1920er-Jahren in den Straßen Zehntland und Flutende steht kein Stein mehr auf dem

anderen. Die Bruchbuden werden abgerissen und weichen Neubauten der Deutschen Reihenhaus AG.

Weniger zügig haben in der vergangenen Woche Mitarbeiter des Bezirksamts gearbeitet. Am Donnerstag, 27. November, hatte harburg-aktuell.de in der Pressestelle gefragt, wer überhaupt den ordnungsgemäßen Abriss überwacht. Anlass waren nicht nur Asbestfunde im alten Gemäuer, Anwohner hatten auch Hinweise darauf, dass Zwischenräume in den Wänden mit Hochofenschlacke gefüllt worden waren. Auch auf diese Information hatte harburg-aktuell.de das Bezirksamt hingewiesen.

Am Freitag, 5. Dezember, kam endlich eine Antwort des Bezirksamts, also acht Tage nach der Anfrage und fünf Tage nach Beginn der Abrissarbeiten. Die amtliche Antwort: Das Fachamt Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt (VS) und die Bauprüfabteilung des Bezirksamtes Harburg sind informiert, bisher aber nicht direkt beteiligt. Sofern sich ein konkreter Verdacht für eine Gefährdung der Bevölkerung ergeben sollte, würde VS unmittelbar beteiligt werden.“ Außerdem sei in der Abbruchgenehmigung die Auflage erteilt worden, auf Asbest zu achten.

Die Reihenhaus AG sieht keine Gefährdung und keine Informationsdefizite. "Das Amt für Arbeitsschutz war bereits informiert wegen der Schlacke. Der Baustoff wurde gutachterlich untersucht und es hat keinerlei Hinweise auf eine Belastung oder eine Gesundheitsgefährdung der Anwohner durch die Schlacke gegeben", heißt es in einer Stellungnahme. Der Wohnpark „Zehntland“ sei in Sachen Aufbereitung und Planung einer der anspruchsvollsten Projekte, die unser Unternehmen durchgeführt hat. ag