Gegen das Vergessen: Gedenken an die Pogromnacht in Harburg

141111Gedenken3Harburg - Mit mehreren kurzen Ansprachen auf dem Jüdischen Friedhof auf dem Schwarzenberg in Harburg, einem Schweigemarsch (Foto) und einer Kranzniederlegung

am Synagogen-Mahnmal an der Eißendorfer Straße, Ecke Knoopstraße fand am Montagabend das Gedenken an die Pogromnacht vom 10. November in Harburg statt.

Rund 50 Personen hatten sich am Abend auf dem Schwarzenberg versammelt. Der Friedhof wurde in der Pogromnacht geschändet und das Totenhaus durch141111Gedenken4 Brandstiftung zerstört. Die Feuerwehr wurde von Nazi-Sympathisanten am Löschen gehindert. Pröpstin Carolyn Decke und Manfred Schulz, Vorsitzender der Harburger Bezirksversammlung erinnerten an den Beginn der systematischen Verfolgung und Vernichtung der Juden vor 76 Jahren.

"Erneutem Antisemitismus darf nicht die Tür geöffnet werden", mahnte Harburgs Pröpstin Carolyn Decke in ihrer Ansprache auf dem Jüdischen Friedhof auf dem Schwarzenberg. Und: "Neid, Egoismus und Angst haben das Böse stark gemacht. Unser Engagement darf sich nicht in Ritualen begrenzen."

141111Gedenken2Im Anschluss ging es in einem von der Polizei begleiteten Schweigemarsch die Schwarzenbergstraße hinunter, zum Portal der der ehemaligen Harburger Synagoge an der Ecke Eißendorfer Straße und Knoopstraße. Gemeinsam legten Bezirksamtsleiter Thomas Völsch und Manfred Schulz einen Kranz nieder.141111Gedenken Mehrere Kerzen erleuchteten das Mahnmal an diesem Abend.

Abschließend schilderte Zeitzeuge Claus Günther (Foto rechts) in einem bewegenden Vortrag die Ereignisse der Pogromnacht und der folgenden Tage in Harburg aus der Sicht eines Jungen, der damals unmittelbar neben der Synagoge an der Eißendorfer Straße lebte. (cb)