Im Kiekeberg-Museum wird Sonntag das traditionelle Schlachtfest gefeiert

140123FestEhestorf – Grützwurst, Wellfleisch oder Grillwurst vom Bunten Bentheimer. Am Sonntag, 26. Januar, feiert das Freilichtmuseum am Kiekeberg in Ehestorf sein alljährliches

Schlachtfest. Von 10 bis 16 Uhr können Besucher dem Schlachter bei der Zubereitung von Würsten über die Schulter schauen und viele kulinarische Köstlichkeiten genießen. Besucher unter 18 Jahren haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen neun Euro Eintritt, exklusive Speisen und Getränke.

Im "Meynschen Hof" zerlegt der erfahrene Hausschlachter Fritz Kreft fachgerecht ein Schwein und140123Fest2 verarbeitet dieses zu Wurst. Während seiner Arbeit gibt er Besuchern gern Auskunft über die Qualität und Verwendungsmöglichkeiten der einzelnen Fleischteile. Ergänzend zeigt ein Film in der benachbarten Scheune aus Tespe, wie eine Hausschlachtung vor 30 Jahren ablief. Kinder stellen eigenen Senf her und üben ihre Fingerfertigkeit an winterlichen Bastelarbeiten.

Beim Schlachtfest am Kiekeberg können Besucher das Fleisch der Bunten Bentheimer Schweinen als Wellfleisch, Bratwurst vom Grill oder rote und weiße Grützwurst verkosten. Schlemmereien für Feinschmecker – zudem können Besucher die Spezialitäten als Dosen- oder Mettwurst erwerben und zu Hause noch länger genießen. Gegen den kleinen Hunger helfen Schmalzbrote, Kaffee und Kuchen. Die Brände aus der Museumsbrennerei stehen ebenfalls für guten Geschmack. Besucher probieren an einem Stand die Kreationen.

Bei einem erholsamen Rundgang über das Museumsgelände treffen Besucher auf die Darsteller der Gelebten Geschichte 1804 und schauen ihnen bei winterlichen Tätigkeiten zu. Vor 200 Jahren gab es auf den Höfen viel zu tun, wie zum Beispiel die Viehversorgung, das Dreschen des geernteten Getreides vom Sommer, Reparaturen von Gerätschaften oder das Spinnen und Weben von Flachs und Wolle. Auch früher dreht sich im Winter alles um die Wurst: Die Darsteller feiern ihr eigenes Schlachtfest. Das Schwein war bis ins 20. Jahrhundert hinein das beliebteste und wichtigste Schlachttier. Ihr Fleisch wurde gepökelt, geräuchert oder in Sauer eingelegt. Nur an wenigen Tagen im Jahr wurde es frisch genossen. Zu diesen besonderen Tagen zählten die Hausschlachtungen im Winter. Waren die anstrengenden Arbeiten beendet, fand ein Schlachtfest, plattdeutsch „de Slachtköst“, statt. (cb)