Drei Jahre Verzögerung: Für Harburger Stadtplaner "normal"

130607HanneDarboRingEißendorf – Man mag es kaum glauben: Im Frühjahr 2014 sollen auf dem Flurstück 2897 in der Gemarkung Eißendorf die ersten Bagger anrücken. Auf einem der schönsten

Flecken Harburgs am Rand des Göhlbachtals sind der Bau von vier Stadtvillen mit je fünf Wohnungen und elf Einfamilienhäuser geplant. Das hat Carl-Henning von Ladiges, Leiter des Harburger Fachamts Stadt- und Landschaftsplanung, angekündigt.

Dass das Baugebiet „In der Schlucht“ schon vor drei Jahren ein neues Zuhause für 31 Familien bieten sollte, spielt jetzt kaum noch eine Rolle. Die Ausschreibung ist beendet, die Stadt hat sich für einen Bauträger entschieden, der auch schon im Norden Hamburgs „ansehnlich“ gebaut hat. Und das Harburger Bauamt hat auch schon einen ersten Blick auf die Entwürfe für die vier Stadtvillen geworfen. „Das werden keine Knusperhäuschen, sondern schöne moderne Bauten“, schwärmt von Ladiges. Und fügt hinzu: „Dänische Architekten!“ Für Insider scheint das ein Qualitätsmerkmal zu sein.

Und warum hat sich der Bau derart verzögert? Immerhin ist „In der Schlucht“ eine ehemalige Hausmülldeponie (gemäß Augenzeugenberichten aus der Nachbarschaft „mit ein paar Beimengungen aus der Harburger Gummiindustrie“), deren Sanierung im Zuge des „Sonderinvestitionsprogramm 2010“ zunächst finanziert und dann mit dem Verkauf der sauberen Grundstücke refinanziert werden sollte. Spätestens als die Kampfmittelsondierer ein zweites Mal anrückten rieb sich so mancher die Augen.

Die Finanzbehörde machte vor gut zwei Jahren dafür „eine nachträgliche Änderung der Grenzen des Bebauungsplans“ dafür verantwortlich. Behördensprecher Daniel Stricker gab zu: „Das ist unglücklich gelaufen.“

Jetzt hat Carl Henning von Ladiges eine andere Erklärung nachgeschoben: „Der Perfektionismus beim Thema Kampfmittel hat zu Verzögerungen geführt.“  Für ihn aber kein Grund zur Aufregung. Drei Jahre Verspätung? Für von Ladiges war „der Zeitablauf letztlich normal“. ag