Schulsanierungen: Helga Stöver warnt vor "Container-Schülern"

120918StoeverHarburg - Nun ist die Liste endlich da, die festlegt, welche Harburger Schulen wann wie viel Geld für Sanierung und Ausbau bekommen. Eineinhalb Jahre nach dem Regierungswechsel in Hamburg ist damit auch die Zeit der Unsicherheit für Lehrer, Schüler und Eltern vorerst beendet. Oder etwa nicht.

 

„Es ist gut, dass wir nach den unnötigen Verzögerungen die Schulen nun Klarheit haben“, sagt Helga Stöver, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg. „Das war es aber auch schon mit den positiven Nachrichten, denn schon beim ersten Durchsehen der Liste fallen zahlreiche Ungereimtheiten und vor allem zeitliche Probleme auf.“ So beklagen Harburger Schulen, dass die Sanierungen zum Teil ein ganzes Schülerleben dauern werden. Mit anderen Worten: Diese Mädchen und Jungen sollen von der ersten bis zur letzten Klasse nur in provisorischen Containern unterrichtet werden. „Das ist doch nicht hinnehmbar“, sagt Helga Stöver.

 

Es sei auch nicht hinnehmbar, dass die Baumaßnahmen der einzelnen Schulen genau festgeschrieben worden sind – nicht nur was den Umfang der Arbeiten angehe, sondern auch den Zeitplan. Stöver: „Weil die Räume an die pädagogischen Konzepte angepasst werden müssen, sollten die Schulen hier doch eigentlich mitreden können.“ Auch wenn Schulsenator Ties Rabe dies bestreite, habe es schon zu Zeiten des schwarz-grünen Senats abgeschlossene Planungen und Prioritätenlisten gegeben. Das habe „Schulbau Hamburg“ bestätigt.

Nach dem erfolgreichen Modell „Hamburg Süd“ war der Umbau aller Hamburger Schulen geplant worden. Stöver: „Das hat der SPD-Senat alles abgeblasen, angeblich um das Ganze noch effektiver zu gestalten.“ Dabei habe der Modellversuch im Hamburger Süden gezeigt, dass die professionelle Planung durch Ingenieurbüros dazu geführt hatte, dass die vorgesehenen Baukosten bei der Sanierung auch wirklich eingehalten wurden. Leider hatte der Senat diese Zahlen jetzt unter Verschluss. „Was hier jetzt geschieht, hat sicher nichts mit Klarheit und Transparenz zu tun“, sagt Stöver. „Und so etwas nennt der Senat Schulfrieden.“ mz