Ex-Sicherungsverwahrte: 9000 Euro monatlich für Betreuung

120827MoorburgMoorburg - André Trepoll, Bürgerschaftsabgeordneter der CDU aus Süderelbe, sieht sich in seinen schlimmsten Befürchtungen in Sachen der Unterbringung von ehemals Sicherungsverwahrten in Moorburg bestätigt. „Durch die Antwort auf

meine Kleine Anfrage bewahrheitet sich, dass der Senat Moorburg allein deswegen ausgewählt hat, weil hier mit dem geringsten Widerstand gerechnet wird“, sagt Trepoll.

Dafür bezweifelt Trepoll, dass den Sicherheitsinteressen der Bevölkerung so Rechnung getragen wurde, wie es der Senat darstellt. „Ich frage mich schon, wie der Senat die Sicherheitsinteressen der Bewohner vor Ort berücksichtigt haben will, wenn diese doch zuvor gar nicht über die Unterbringung informiert, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Außerdem bleibt fraglich, wie eine vernünftige Resozialisierung in einer so dörflichen Gemeinschaft wie sie in Moorburg vorhanden ist, umsetzbar sein soll“, so der CDU-Mann.

Ein weiteres Kriterium für den Standort Moorburg war laut Trepoll vor allem die „soziale Verträglichkeit“, die aufgrund der dünnen Besiedelung des Stadtteils und die zudem fehlenden Kitas oder Schulen in näherer Umgebung des Standorts gegeben ist, so der Senat. Trepoll: „Dies wirft einmal mehr die Frage auf, ob der Senat die Kita in etwa 800 Meter Entfernung und die Bushaltestelle direkt vor der neuen Unterkunft, die stark von Kindern frequentiert wird sowie den Reiterhof direkt gegenüber, völlig außer Betracht gelassen hat.“ Dass der Senat durch die neue Einrichtung die Weiterentwicklung Moorburgs völlig unbeeinträchtigt sieht, nennt Trepoll „lächerlich“.

Am Ende ist jetzt auch etwas klarer, was für die Unterbringung von maximal drei ehemals Sicherungsverwahrten ausgegeben wird. 170.000 Euro wird der Umbau des Hauses (Foto) am Moorburger Elbdeich kosten. 9000 Euro monatlich wird der Steuerzahler für die sozialpädagogische Betreuung der Bewohner aufbringen müssen. Die Kosten für die umfangreiche polizeiliche Überwachung der weiterhin als gefährlich geltenden Männer teilte der Senat nicht mit. zv