Gefährliche Sicherungsverwahrte aus Jenfeld kommen nach Moorburg

MoorburgMoorburg – Die Stadt Hamburg hat den Bezirk Harburg als Unterbringungsort für die Sicherungsverwahrten aus Jenfeld entdeckt. Bereits im November sollen die Männer in Moorburg in ihr neues Domizil einziehen. Es soll ein Haus am

Moorburger Elbdeich nahe der Kreuzung Waltershofer Straße sein. Dort sollen in einem Gebäude im ersten Stock drei Wohnungen von je rund 40 Quadratmetern hergerichtet werden.

Im Erdgeschoss soll Polizei einziehen, die rund um die Uhr für Bewachung sorgt. Die Männer haben eine gewaltgeprägte Vergangenheit. Sie sind als Totschläger oder Vergewaltiger verurteilt. Nach den Haftstrafen wurden sie in Sicherheitsverwahrung gesteckt. Sie wurden als so gefährlich eingestuft, dass man sie nach Verbüßung der Strafe nicht freilassen konnte. Die EU hat durch ein Urteil erzwungen, dass diese Männer totzdem freigelassen werden müssen. Zuletzt waren sie in Jenfeld untergebracht worden. Dort hatte es massive Proteste gegeben, deshalb auch der neue Unterbringungsort. Offenbar erhofft man sich hier weniger Widerstand.

 

„Das ist ein weiterer Tiefschlag für die Menschen in Moorburg und unseren Bezirk Harburg“, so Ernst Hornung (CDU). „Harburg wird als Problemlöser für Hamburg ausgebaut“, sagt sein Parteikollege Rainer Bliefernicht. „Hafenschlick, die Unterbringung von Asylanten und jetzt noch diese Personengruppe, sprechen eine deutliche Sprache.“

Jürgen Heimath, Fraktionsvorsitzender der SPD ist mit der Entscheidung nicht glücklich. „Ich halte die Entscheidung für nicht richtig“, sagt Heimath. „Den Moorburgern wird viel zugemutet.“ Der Senat habe Örtlichkeiten in ganz Hamburg bewertet und anschleißend Moorburg ausgesucht. „Wir leben in einem Rechtsstaat. Diese Menschen haben auch Rechte“, sagt Heimath. Dass diese eingehalten werden, dafür müssten alle sorgen.

„Man fragt sich, warum der Senat die Menschen in Süderelbe nicht so ausführlich wie vor einem Jahr in Wandsbek informierte“, sagt André Trepoll, Bürgerschaftsabgeordneter der CDU. „Man fragt sich ob sich die SPD weniger Widerstand als in den Elbdörfern erhofft. Man fragt sich auch warum es keine Befristung der Unterbringung wie in Jenfeld gibt.“

Am späten Nachmittag erfuhren die Moorburger von ihren zukünftigen Nachbarn. Zumindest Heimath sieht noch so etwas wie einen Hoffnungsfunken. Die Sicherheitsverwahrten müssen auch nach Moorburg wollen. zv