Neuer Sozialatlas: "Geisteradressen" und an der Realität vorbei

120525FeuervogelHarburg - Voller Stolz hatte Senator Detlef Scheele den neuen Hamburger Sozialatlas mit 2340 sozialen Einrichtungen vorgestellt, die von der Stadt finanziert oder gefördert werden. Er soll unter anderem den Bezirken helfen, die

Jugendhilfe besser zu planen. Nun stellt sich aber heraus: Der Atlas steckt voller Fehler. Nach einer ersten Durchsicht stellt Heinke Ehlers, jugendpolitische Sprecherin der Harburger Grünen-Fraktion, fest: „Ein Panini-Sammelband hat mehr Bezug zur Realität als dieser Sozialatlas.“

 

Weder das hoch gelobte BGZ in Neugraben noch der „Feuervogel“ (Foto) im Phoenix-Viertel seien in dem Atlas verzeichnet. Doch damit nicht genug: Viele Einrichtungen sind mit falscher Adresse angegeben, bei einigen Projekten wird der Eindruck erweckt, sie seien eigenständige Einrichtungen. Heinke Ehlers: „Hier läuft etwas total falsch.“

Der Atlas suggeriere auch, dass das Projekt „Essen und mehr“ mit eigener Anschrift in der Grumbrechtstraße ein eigenständiges Sozialräumliches Angebot sei. In Wirklichkeit handele es sich aber um ein Angebot des Jugendclubs Heimfeld.

Die Sozialbehörde hat offenbar auch den Umzug des Kulturhauses Süderelbe ins BGZ verpennt. Im Atlas sei es immer noch am Ehestorfer Heuweg zu finden. Und wer in der Nöldekestraße ein Elterncafé suche, werde vor verschlossenen Türen stehen.

Ehlers: „Mit solchen ungenauen Daten kann niemand arbeiten. Dieser Sozialatlas darf auf keinen Fall die Grundlage für die Diskussion über die Bedarfe in Sozialräumen sein! Da muss dringend nachgearbeitet werden.“ mz