Ohne Miele, Bauknecht oder Siemens: Kochen wie vor 200 Jahren

120509KiekebergEhestorf - Biologisch angebaute Lebensmittel zu essen ist in und schmeckt. Damit verbunden ist oft eine traditionelle Anbauweise oder Aufzucht. Wie aber traditionell Lebensmittel zubereitet wurde, ist vielen Menschen gar nicht mehr bekannt.

Deswegen kann es interessant für Augen und Nase werden, wenn am 17. Mai im Museum am Kiekeberg eine Reise in die Küche der Vergangenheit gemacht wird.

Der Tag "Landleben früher: Historisches Kochen und Backen" zeigt, welche Speisen auf dem Land üblich waren und wie sie zubereitet wurden. So kochen Darsteller der Gelebten Geschichte 1804 zum Beispiel Schwarzsauer aus Blut, Fleischresten und Schwarten, dazu gibt es Kartoffeln. Zur Vesper werden Waffeln mit einem historischen Waffeleisen im Feuer gewendet.

Kochen vor 200 Jahren stellte eine große Herausforderung für die Bäuerin und ihre Mägde dar. Butter selbst stampfen, Kaffee in einer Trommel rösten, abwaschen mit Buchenasche - dies alles gehörte für Menschen um 1800 zum Leben. Auf offenem Feuer stellten sie in einem großen Kessel, dem Grapen, zumeist Eintöpfe oder Brei her. Kleinere Pfannen standen auf Dreibeinen im Feuer, die Leckereien verbrannten allerdings leicht. Die gesamte Hausgemeinschaft aß aus einem Topf, das Brot wurde im eigenen Lehmbackofen gebacken und war manchmal vier Wochen alt.

An einer Mitmachstation können Kinder beim Eintopfkochen mithelfen. Außerdem wird Fisch geräuchert und die Museumsbäckerin stellt in der Schaubäckerei vor den Augen der Besucher Brot her. Fragen stellen und über die Schulter sehen ist ausdrücklich erwünscht. dl