Streit um Rückbau von Radweg an der Heimfelder Straße

120330RadwegHarburg Im „unteren Teil“ der Heimfelder Straße gibt es zurzeit nur ein Thema: der Rückbau des Radwegs im Bereich zwischen S-Bahnhof Heimfeld und Eißendorfer Pferdeweg. „Was soll das?“, sagt Frank Biesterfeldt, der

hier fast täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. „Die Heimfelder Straße ist keine Nebenstraße, hier fahren viele Busse. Und ich muss mittendurch.“

 

 

80.000 Euro lässt sich das Bezirksamt den Rückbau kosten und sorgt damit nicht nur bei Anliegern und Radfahrern für Empörung. Die GAL, welche traditionell ein besonderes Ohr für die Sorgen der Radler hat, hatte sogar einen Dringlichkeitsantrag für die Bezirksversammlung gestellt. Ihre Forderung: sofortiger Stopp der Bauarbeiten!

Aber die SPD und ihr „heimlicher Koalitionspartner“ FDP lehnten den Antrag ab. Darüber ärgert sich vor allem Kay Wolkau, verkehrspolitischer Sprecher der GAL-Fraktion. Er war auf die Debatte besonders intensiv vorbereitet, hatte dann aber nur noch elf Sekunden (!) Redezeit – weil seine Fraktion vorher schon zu viel geredet hatte. Wolkau: „Es ist unglaublich, was sich hier abspielt.“ Die Bezirksversammlung habe schon 2010 zu Zeiten der schwarz-grünen Koalition und mit den Stimmen der SPD beschlossen, die Heimfelder Straße fahrradgerecht umzubauen. Geplant sei eine Verbreiterung des Radwegs gewesen, aber bestimmt kein Rückbau.

Bezirksamtssprecherin Beatrice Göhring hatte vor kurzem trotzdem behauptet, der Rückbau sei die Folge eines politischen Beschlusses. Wolkau: „Wir sind vorher nicht über diese Maßnahme informiert worden. Folglich gibt es auch keinen Beschluss.“ Statt dessen werde einfach der Beschluss aus 2010 ignoriert. Jetzt müsse wenigstens auf der Fahrbahn ein Streifen für die Radfahrer markiert werden. mz