Neu in Neugraben: Erst durchdenken - dann asphaltieren

120321BGZNeugraben Aus Fehlern lernen. Das haben sich Politik und Verwaltung in Harburg fest vorgenommen und deshalb haben sie jetzt einen wichtigen Entschluss gefasst: Im zweiten Bauabschnitt des Elbmosaiks nördlich des

S-Bahnhofs Neugraben werden die Straßen erst gebaut, wenn die Häuser stehen. Wer sich in der neuen Siedlung ein Eigenheim baut, muss in der ersten Zeit mit einer nicht befestigten Baustraße vorlieb nehmen.

 

Das war im ersten Bauabschnitt noch anders. Erst wurden Asphaltstraßen mit wohlklingenden Namen wie „Zum Wachtelkönig“ oder „Am Johannisland“ angelegt, dann kamen die ersten Häuslebauer. Die konnten sich freuen, womit aber keiner gerechnet hatte: Das Bildungs- und Gemeinschaftszentrum, kurz BGZ, sollte erst direkt am Kreisverkehr errichtet werden, später wurde es aber weiter nach Westen verlegt.

Offenbar arbeiteten die Planer im Bezirksamt Harburg mit Scheuklappen, sie versäumten es nämlich, die Straßen rund um das BGZ an den neuen Anlieger anzupassen. Das hatte bei der Grundsteinlegung des 20-Millionen-Euro-Bau (Foto) noch keiner geahnt. Der Ärger begann nach der Einweihung des BGZ. „Am Johannisland, Ackerweg und Torfstecherweg sind nur 4,75 m breit“, sagt Polizeihauptkommissar Rolf Zcernikow vom Polizeikommissariat 47. Für die Anbindung einer Schule, eines  Bürgerzentrums und einer Sporthalle mit internationalen Begegnungen seien sie schlicht zu schmal.

Tolle Wurst“, sagt der SPD-Bezirksabgeordnete Arendt Wiese. Nun müssten die Volleyballerinnen schon am Kreisverkehr aus dem Bus aussteigen und den Rest in die Sporthalle zu Fuß zurücklegen – bei Wind und Wetter. Sie könnten das BGZ zwar über den Torfstecher Weg anfahren, am Ackerweg versperre ihnen aber eine Fußgängerbrücke den Weg. Die sei nur 3,50 Meter hoch. Solche Planungsfehler dürfen sich nicht wiederholen. Da waren sich die Mitglieder des Stadtplanungsausschuss einig. mz