Senat sieht keine Chance auf Verbesserung bei S-Bahn vor 2018

110601bahnHarburg - Eine dritte S-Bahnlinie, die den Pendlerverkehr entlastet, ist in den kommenden Jahren nicht geplant. Im Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft hat der Verkehrssenator Frank Horch

nach Aussage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll jetzt bestätigt, dass die geplante neue dritte S-Bahn Linie vom Hauptbahnhof nach Harburg-Rathaus nicht vor 2018 kommen wird.

Damit ist mit einer Entlastung der stark genutzten Pendlerstrecke zwischen Harburg und Hamburg-Innenstadt frühestens in sechs Jahren zu rechnen. "Als Begründung führt der SPD Senat an, dass eine Beschaffung von neuen S-Bahn-Zügen bis zu fünf Jahren dauern würde und der Senat die Neuvergabe des Verkehrsvertrages für die Bahnstrecke, der 2017 ausläuft, abwarten will", so Trepoll.

Erst vor zwei Wochen hatte Trepoll mit einer kleinen schriftlichen Anfrage vom Senat erfahren, dass das Streckennetz eine dritte Linie in diesem Bereich verträgt und dafür ausgelegt ist. Lediglich an den Signalanlagen bei den Elbbrücken wären verhältnismäßig kleine Neuerungen nötig. Die momentane Situation stelle sich so dar, dass in Spitzenzeiten die Auslastung der Züge teilweise so hoch ist, dass mehr Fahrgäste stehen müssen als sitzen können.

„Erneut finden die Belange Harburgs beim neuen SPD Senat keine Berücksichtigung. Eine der meistfrequentierten Bahnstrecken Deutschlands hat beim Senat keine Priorität", sagt Trepoll. Mit wenigen Mitteln könnte eine deutliche Entlastung und Qualitätssteigerung für die Harburger Pendler erreicht werden. Trepoll: "Auf meine Frage, ob man denn wenigstens ab 2018 mit einer dritten Linie rechnen könne, gab es kein klares ‚Ja‘ des Verkehrssenators Horch. Auf die Nachfrage, ob es bis dahin andere Entlastungsmöglichkeiten gebe, räumte der Geschäftsführer des HVV Herr Lutz Aigner ein, dass dies nicht der Fall ist.

In diesem Bereich sind keine teuren Gleisneubauten oder Ähnliches notwendig. Mir ist unverständlich, warum der Senat und der HVV diese notwendige Entlastung nicht energischer betreiben. Wir brauchen in Spitzenzeiten eine Erhöhung der Taktung der Fahrten auf dreimal innerhalb von zehn Minuten.“ zv