SPD-Flohmarkt: Schnäppchen, Politik und ein Müllproblem

110904FlohmarktHarburg - Ob Gott Himmel und Erde schuf und gleich danach den SPD-Flohmarkt in Harburg genehmigte oder zwischendurch noch etwas anderes machte, da sind sich die Genossen nicht ganz sicher. Rauszubekommen, wann der

Flohmarkt ins Leben gerufen wurde, entpuppte sich als schwierig. Eines wissen sie bestimmt: Es gibt ihn schon wahnsinnig lange. Es ist ein Erfolgsmodell. "Es ist die größte selbst organisierte Veranstaltung der SPD in Hamburg", weiß Sören Schumacher, Rund 1100 Stände hatten diesmal die Harburger Innenstadt in ein Paradies für Schnäppchenjäger bis Geizkragen gemacht, die zwischen Ramsch, Unmengen von Klamotten und jede Menge Schrott stöbern konnten.

 

Dahinter steckt jede Menge Arbeit. Schon um 3 Uhr rückten die Genossen an, um in das dann bereits voll entbrannte Gewusel etwas Organisation zu bringen. Denn zu dem Zeitpunkt sind die meisten Plätze bereits belegt. Den Tag über heißt es dann den Schnäppchenjägern sozialdemokratische Politik näher zu bringen. Dafür wird die Prominenz aufgefahren. Vom Kreisvorsitzenden Frank Richter, über Fraktionschef Jürgen Heimath bis zu den Harburger Bürgerschaftabgeordneten, darunter auch der bundesweit als "Togo-Frank" bekannte Frank Wiesner, kamen alle. Dazu kommt das finanzielle Risiko. Im Gegensatz zum Schanzenviertel gibt es in Harburg keine "qualifizierte Duldung" für einen Flohmarkt. So muss die SPD einen fünfstelligen Betrag hinblättern, um Gebühren, und andere Kosten zu tragen. Die müssen über die moderaten Standgebühren wieder reinkommen.

Das dicke Ende kam nach dem "Abpfiff". Dann trennt sich die Spreu vom Weizen der Flohmarktverkäufer. Bitter: Der Anteil der "Spreu" wird offensichtlich immer größer. Davon zeugen die Berge von Müll, die einfach liegen gelassen werden. Das baden die etwa 30 Helfer der Partei aus, die mittlerweile Stunden brauchen, um den Dreck für alle die zu beseitigen, die selbst zu bequem dazu sind. "Das nervt schon", findet Muammer Kazanc. Mittlerweile kann man sich vorstellen eine Kaution zu verlangen, die es erst zurück gibt, wenn der Standplatz besenrein verlassen wird. Das ist bei anderen Flohmärkten bereits üblich. zv

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