Einzigartig in Hamburg: Umweltprojekt an drei Eißendorfer Schulen gestartet
Startschuss für das Umweltprojekt am Heisenberg-Gymnasium: Die Schulleiter Malte Sorgenfrei (HGH), Tobias Langer (ELS) und Andreas Wiedemann (Alte Forst) gemeinsam mit einigen Schülern aus dem Umweltprojekt der drei Schulen. Foto: Christian Bittcher

Einzigartig in Hamburg: Umweltprojekt an drei Eißendorfer Schulen gestartet

Eißendorf – Ein einzigartiges Umweltprojekt, an dem drei Eißendorfer Schulen beteiligt sind, wurde am Mittwoch am Heisenberg-Gymnasium gestartet. Und das ist einzigartig in Hamburg: Gymnasium, Stadtteilschule und Grundschule gehen dabei gemeinsam neue Wege.

An den drei Schulen Heisenberg-Gymnasium, der Elisabeth-Lange-Schule und der Grundschule In der Alten Forst, die alle in einem Stadtteil beheimatet sind, werden sogenannte Trittsteinbiotope installiert.

Trittsteinbiotope helfen Insekten beim Durchqueren eines Stadtgebietes und verbinden die großen Naturschutzgebiete Hamburgs. Hierfür bieten sich die drei Schulen, die schon seit Jahren zusammenarbeiten, um den Schülern im Stadtteil verknüpfte und attraktive Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen, geradezu an.

{image}Malte Sorgenfrei, Schulleiter des Heisenberg-Gymnasiums, freut sich: „Dieses Projekt ist eine schöne neue Idee, die erneut die intensive Zusammenarbeit unserer drei Schulen verdeutlicht und unseren Schülern die Möglichkeit eröffnet, aktiv am Naturschutz mitzuwirken und darüber hinaus die Insekten auf unseren Schulhöfen im Labor spezifisch zu bestimmen.“

Die Begehung mit Spezialisten der Universität Hamburg, der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), um geeignete Standorte für die Messstationen zu finden, fand bereits statt. Wissenschaftler des Museums der Natur Hamburg haben zusammen mit dem Verein Neuntöter - Verein für Forschung und Vielfalt die Begleitung des Projektes übernommen.

{image}Über ein Insektenmonitoring an allen drei Schulen beobachten sie nach der Feststellung der Ausgangssituation, welche Käfer, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten auf den Schulhöfen leben und wie sich deren Bestand nach der naturnahen Umgestaltung des Schulhofes verändert. Die Lehrer und Schüler werden direkt in den Prozess mit einbezogen. Sie bauen gemeinsam die Insektenfallen auf und werten später die Ergebnisse aus.

„Das Projekt ist ein großer Gewinn für den Unterricht. Selbst wissenschaftlich zu arbeiten und dabei hautnah mitzuerleben, wie Wissen quasi im eigenen Vorgarten entsteht, ist eine sehr motivierende Herangehensweise an das Thema Umweltschutz und Biodiversität“, so Jan Stüben, Lehrer für Biologie an der Elisabeth-Lange-Schule.

Außerdem sagt der Lehrer: „Der städtische Raum bietet für Insekten nur im geringen Maße die Möglichkeit, sich frei zu bewegen und anzusiedeln. Je nach Anspruch und Fortbewegungsart variiert der Aktionsradius der einzelnen Lebensformen stark. Fliegende Insekten haben dabei eine deutlich größere Reichweite als bodenlebende Organismen.“

Ein Lösungsansatz ist in diesem Zusammenhang die Idee der Trittsteinbiotope. Der Gedanke ist, dass man den Insekten und anderen Lebewesen kleine grüne, möglichst naturbelassene Inseln im städtischen Raum schafft, um ihnen das Besiedeln zu vereinfachen. Je naturnäher und zusammenhängender die Biotope dabei sind, desto positiver sollten sich diese auf die Biodiversität auswirken.

Die Schüler der unterschiedlichen Schulen profitieren dabei in doppelter Hinsicht von dem Projekt. Zum einen verbessert sich die Lebensqualität ihres Stadtteils und zum anderen wird ihnen durch die Beteiligung am Insektenmonitoring das Thema Ökologie direkt erlebbar gemacht.  (cb)