Reiherstiegschleuse gesperrt: Zum Abschied gab es ein Barkassenballett
Barkassenballett vor der alten Reiherstiegschleuse zum Abschied. Foto: Museumshafen Harburg

Reiherstiegschleuse gesperrt: Zum Abschied gab es ein Barkassenballett

Wilhelmsburg – Die Reiherstiegschleuse ist ab November für den Schiffsverkehr gesperrt. Bis Ende 2027 wird die Schleuse von der HPA durch einen Neubau ersetzt. Mit einem Barkassenballett der Barkassen „JAN“ und „FRIEDA EHLERS“ vom Museumshafen Harburg und dem Verein Hafenkultur e.V. wurde die Brücke nun verabschiedetet.

Die Reiherstiegschleuse bildet seit 1903 von der Süderelbe aus, die südlichen Einfahrt in den Reiherstieg. Zwischen Hamburg und Harburg bietet der Reiherstieg die kürzeste Verbindung und ist im südlichen Bereich ohne Tideströmung. Der Kurs von Harburg nach Hamburg über Süderelbe, Köhlbrand und Norderelbe elbaufwärts ist etwa 50 Prozent länger als der Kurs von Harburg direkt durch den Reiherstieg nach Hamburg.

Die 1903 erbaute Reiherstiegschleuse wird von einer Straße und einer Hafenbahnbrücke überquert sodass nur Schiffe ohne feste Masten oder hohe Aufbauten wie Barkassen mit Anhängen oder Binnenschiffe die Schleuse passiert konnten. Aufgrund verschiedener Schäden wurde beschlossen die Schleuse durch einen Neubau zu ersetzen. Nun war der letzte Betriebstag der alten in den Jahren 1900 bis 1903 erbauten Schleuse nach 119 Jahren. Zum Dank für die lange Kooperation mit gab es nun das Barkassenballett zu beiden Seiten der Schleuse.

Die Reiherstiegschleuse stammt aus dem Jahr 1904. In ihrer Funktion als Strömungsschleuse erfüllt sie wichtige nautische und hydrologische Aufgaben. So reduziert sie zum einen die Sedimentation im Reiherstieg, zum anderen gewährleistet sie die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs. Aufgrund ihres schlechten Zustands war die Westkammer der Reiherstiegschleuse bereits seit 2003 nicht mehr in Betrieb.

Um ihre Aufgaben auch zukünftig zuverlässig erfüllen zu können, baut die HPA nun an gleicher Stelle eine Ein-Kammer-Schleuse. Zudem werden auch die vier über die Schleuse führenden Straßenbrücken abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Während der gesamten Bauzeit bleibt die Querung für den Kfz.-Verkehr erhalten. Gleiches gilt für die vier Bahnbrücken, die ebenfalls nutzbar bleiben.   (cb)