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Der volle Bahnsteig in Harburg am Freitagmorgen. Foto: André Zand-Vakili

Morgendliches Nahverkehrschaos in Harburg: Und keiner weiß so recht warum

Harburg - Nahverkehrschaos zwischen Harburg und Hamburg. Wer am Freitagmorgen mit dem metronom nach Hamburg wollte, fand sich im Bahnhof Harburg in einer riesigen Menschentraube wieder. Die einfahrenden Züge konnten längst nicht alle Wartenden aufnehmen. Ein Fahrgast beschreibt die Situation so: "Die Leute quetschten sich in die Züge. Einige wurden von Bahnmitarbeitern wieder raus geholt, weil es in den Waggons zu eng war." Gleichzeitig wurde versucht über Lautsprecherdurchsagen die Menschen in die S-Bahn zu bekommen, die bis Wilhelmsburg fuhr. Von dort gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen, mit denen man das Nadelöhr am Bahnhof Elbbrücken umfährt, dass seit dem Brand eines Lasters unter der S-Bahnbrücke besteht.

Die Gründe für das Chaos kennt keiner so genau. Die Behinderungen bestehen schon länger. Am Bahnhof Elbbrücken kann die S-Bahn nach dem Brand nur im Pendelverkehr alle 20 Minuten über die Beschädigte Brücke fahren. Das geht bis zum 18. September so.

Der metronom ist schon seit Wochen mit verringerten Kapazitäten zwischen Uelzen und Hamburg unterwegs, weil es auf der Strecke eine Wanderbaustelle gibt. Die besteht bis Ende September

Viele Menschen drängen in die Züge, weil das 9-Euro-Ticket den Nahverkehr so attraktiv gemacht hat.

Die Mischung sorgt für extrem hohe Fahrgastzahlen. Gleichzeitig nimmt die Masse der Fahrgäste offenbar das Angebot, bei dem sie hoffen am schnellsten und bequemsten voran zu kommen. Das ist gerade der metronom. Tun das alle, kollabiert das System wie am Freitagmorgen.

Tatsächlich schienen in der S-Bahn, die bis Wilhelmsburg fährt, Kapazitäten frei gewesen zu sein. Dort bekam man Plätze. während sich auf dem Bahnsteig für den metronom in Harburg sich die die Menschen drängelten.

Die Bahn versucht die Probleme durch Notmaßnahmen in den Griff zu bekommen. Die zwischen Wilhelmsburg und Hammerbrook pendelnden S-Bahn-Züge fahren immer als Langzüge (neun Wagen). Auch zwischen Pinneberg und Hammerbrook sowie zwischen Neugraben und Wilhelmsburg fahren zusätzliche Langzüge. Die Züge des Regionalverkehrs auf den Linien RE3, RB31, RE4, RB41 und RE5 fahren nach Abschluss von Bauarbeiten wieder deutlich häufiger. Die Züge der Linie U4 werden bei Bedarf verlängert und mit neun Wagen bis zur Haltestelle Elbbrücken fahren.
 
Die Zahl der Expressbusse, die zwischen den Haltestellen Elbbrücken und Wilhelmsburg mit Halt am S-Bahnhof Veddel verkehren, wird verdoppelt. Viele Züge der Linie RE5 (Cuxhaven-Hamburg) halten montags bis freitags in den Hauptverkehrszeiten zusätzlich in Neugraben: In Richtung Hamburg ab Neugraben um 6:29 Uhr, 7:09 Uhr, 7:29 Uhr und 8:09 Uhr, in Richtung Cuxhaven ab Hamburg Hbf um 15:06 Uhr, 15:42 Uhr (nur freitags),16:06 Uhr, 17:06 Uhr, 17:39 Uhr (montags-donnerstags) und 18:06 Uhr.
 
An den Bahnhöfen Harburg, Wilhelmsburg, Hammerbrook und Hauptbahnhof sind täglich Reisenden-Lenker im Einsatz. Ab dem 29. August wird die MetroBus-Linie 13 bis zur Haltestelle Elbbrücken verlängert, gleichzeitig werden die Linien 154 und 155 verstärkt. Weiterhin können alle Fahrgäste, die eine Zeitkarte des hvv besitzen, zwischen Harburg und Hamburg Hbf auch die Züge des Fernverkehrs (IC/ICE) nutzen. Weitere Maßnahmen sind in Vorbereitung und werden schnellstmöglich umgesetzt. zv/wg