Verweigerungshaltung der Bahn bei Streckenplanung sorgt für Ärger
Rund 200 Interessierte kamen in die Burg Seevetal, um sich über die Planungen zu informieren. Foto: pr

Verweigerungshaltung der Bahn bei Streckenplanung sorgt für Ärger

Hittfeld - Die Trassenplanungen der Bahn für eine Strecke Hamburg/Bremen – Hannover, sorgt im Landkreis Harburg für mächtig Ärger. Denn bislang ist nicht klar, welche von drei Varianten die Bahn bevorzugt und wie die Auswirkungen auf die in dem Bereich lebenden Menschen sind.

Jetzt kamen Politiker und rund 200 Interessierte in der Burg Seevetal zusammen. Besonders bitter: Die Bahn ignorierte eine Einladung und schickte keinen Vertreter zu der Veranstaltung. Auch wurden, trotz mehrfacher Nachfrage, von der Bahn keine zusätzlichen Unterlagen zur Verfügung gestellt.

„Das ist symptomatisch für das ganze Verfahren“, sagt Landrat Rainer Rempe. „Die Bahn arbeitet nicht mit offenen Karten. Uns werden bewusst Informationen vorenthalten und keine Fragen beantwortet. Das ist eine Unverschämtheit und an Arroganz nicht zu überbieten.“

So konnten Landrat Rempe, der Egestorfer Bürgermeister und BI-Sprecher Christian Sauer, VNP-Geschäftsführer Marc Sander und Dr. Peter Dörsam, Sprecher des Projektbeirats Alpha E, nichts weiter tun, als die bislang bekannten Planungen vorzustellen und vermutliche Auswirkungen aufzuzeigen.

Im Gespräch sind mehrere drei Varianten. Die erste Planung ist unter dem Begriff „Alpha E“ vom Dialogforum Schiene Nord 2015 geschnürt worden und wurde vom Beirat Alpha E begleitet. Die „Alpha E-Variante“ sieht unter anderem einen Ausbau der bestehenden Bahnstrecke Hamburg – Hannover über Lüneburg und Celle vor. Daneben arbeitet die Bahn auch an weiteren Varianten, so auch an einer bestandsfernen Trasse entlang der Autobahn 7. Besonders zur umstrittenen Neubaustrecke entlang der A 7, so monierten die Teilnehmer, hielte sich die Bahn mit Informationen zurück.

Im Landkreis wird die Ausbauplanung Alpha E favorisiert. Besonders kritisch wird eine neue Strecke entlang der A7 gesehen. „Bei einem Neubau würden Naturräume und Siedlungsgebiete brutal durchschnitten und einige Orte inselartig zwischen Autobahn und Bahn eingeschlossen. Aber unsere Bedenken werden bisher nicht berücksichtigt“, so Landrat Rempe. Das werde man nicht hinnehmen.

Unterstützung finden Landkreis und Kommunen dabei beim Land Niedersachsen, wie Verkehrsminister Dr. Althusmann deutlich machte. Landesregierung und Landtag stünden einhellig hinter den Alpha-E-Planungen und lehnten einen Trassenneubau an der A 7 ab. Die Landesregierung werde vom Bund als Bahn-Eigentümer zudem fordern, dass alle Informationen auf den Tisch gelegt werden. zv