Krankenhaus Harburg: Ausbau zum "Green Hospital" droht zu scheitern

110406AKHHeimfeld - Ursprünglich sollte das Krankenhaus am Pferdeweg in Sachen Umweltschutz eine echte Vorzeigeklinik werden. Zu einem "Green Hospital" sollte sie umgebaut werden. Jetzt sind die Beteiligten grün - vor Ärger. Weil das

benötigte Geld nicht da ist, wird es nach aktuellen Planungen eine abgespeckte Version geben. 70 Millionen würde der Umbau kosten, damit das Krankenhaus zu einer Klinik mit "optimalen Umweltwerten" umgebaut wird.

Asklepios hatte sich dazu mit General Elektrik zusammen getan, "um das erste umfassende Projekt für mehr Nachhaltigkeit im deutschen Gesundheitswesen gemeinsam zu realisieren". „Wir freuen uns darauf, durch den Einsatz innovativer Technologien einen Quantensprung in der Nachhaltigkeit von Gesundheitseinrichtungen machen zu können", erklärte 2009 Tobias Kaltenbach, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Asklepios Kliniken. Damals rechnete man mit einer Fertigstellung bis 2013.

Das hat sich erledigt. Im aktuellen Investitionsprogramm nach dem Hamburgischen Krankenhausgesetz sind für die Klinik 30 Millionen Euro vorgesehen. Asklepios will 10 Millionen Euro selbst investieren. Für die fehlenden 30 Millionen Euro würde man der Stadt Kredit geben - zinslos. Das Geld soll später im Rahmen des zukünftigen Investitionsprogramm zurückgezahlt werden. "Geht nicht" war das Signal aus der Fachbehörde. Die Investoren haben es kapiert und reagiert. "Das hat dazu geführt, dass der Träger nunmehr plant, mit den bereitgestellten Mitteln eine abgespeckte Erweiterungsvariante zu beginnen", sagt Ralf Dieter Fischer, frisch gebackener Oppositionschef im Harburger Rathaus. Diese abgespeckte Version hätte für "Entsetzen" gesorgt. aus dem "Green Hospital" ist ein "Low-Budget-Hospital" geworden.

Fischer befürchtet nun, dass Harburg beim Krankenhausausbau abgehängt und von den Kliniken nördlich der Elbe, aber auch im südlichen Umland übertroffen wird. Viel machen können die Bezirkspolitiker nicht. So wird es laut Antrag dabei bleiben müssen, dass der Vorsitzende der Bezirksversammlung "nachhaltig" an den zuständigen Stellen dafür eintritt, dass Harburg keine "Billiglösung" bekommt. zv