S-Bahnhof Heimfeld: Kein Ersatz für verschwundene Rolltreppe in Sicht
Der Zugang zum S-Bahnhof Heimfeld ist jetzt ohne Rolltreppe. Foto: André Zand-Vakili

S-Bahnhof Heimfeld: Kein Ersatz für verschwundene Rolltreppe in Sicht

Heimfeld - Eigentlich sollen die S-Bahnhöfe im Bezirk Harburg verbessert und attraktiver werden. Dieses Gefühl haben viele Nutzer nach dem Umbau des S-Bahnhofs Heimfeld überhaupt nicht. Die Rolltreppe zum Bahnsteig ist verschwunden.

Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann jetzt nur den Fahrstuhl nutzen. Der fiel nicht nur prompt kurz nach Wiedereröffnung der Haltestelle für einen Tag aus. Er ist laut Fahrgästen auch so stark frequentiert, dass sich vor dem Fahrstuhl zeitweise Warteschlangen bilden.

Abhilfe wird es nicht geben. Auf eine Anfrage der SPD antwortete die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende: "Der Wiedereinbau der Fahrtreppe an dieser Stelle ist in absehbarer Zeit leider nicht realisierbar."

Der Grund ist die Brandschutzverordnung. Die bisherige Treppe gab nicht genug Platz für "Entfluchtung" her. "Entfluchtung" ist Behördensprache und soll eine Situation, beispielsweise bei einem Feuer beschreiben, bei der Menschen um ihr Leben rennen müssen.

Eine Rolltreppe gilt da nicht als Fluchtweg, weil sie einerseits langsam sei und nicht garantiert zur Verfügung stehe, beispielsweise wenn sie defekt ist..

Zerknirscht seien alle über den neuen Status Quo. Die Deutsche Bahn würde um Verständnis für diese Maßnahme bitten, die für die Fahrgäste einen Komfortverlust darstellt. Die Fachbehörde hält eine Fahrtreppe unabhängig von den Nutzerzahlen für erstrebenswert, da sie "eindeutig ein Komfortmerkmal" sei.

Dennis Thering, Vorsitzen der der CDU-Bürgerschaftsfraktion, der am Donnerstag auf Einladung der Abgeordneten Birgit Stöver nach Harburg kam, sah sich die S-Bahnhöfe selbst an. Sein Fazit: "Besonders frappierend ist der Zustand der S-Bahnstation Heimfeld. Hier kommt zu den baulichen Mängeln und dem abschreckenden Erscheinungsbild auch noch die Benachteiligung älterer und gehbehinderter Menschen hinzu. Im Umfeld des Heimfelder Bahnhofs gibt es mehrere Seniorenheime, deren Bewohner auf eine Fahrtreppe zwischen Bahnsteig und Zwischenebene angewiesen sind."

Die einzige Lösung wäre ein ganz neuer Zugang, der brandschutzkonform gebaut werden müsste. Konkrete Pläne dafür gibt es nicht. zv