Wald wird zur Mülldeponie: Wieder illegale Abfallentsorgung in Klecken
Illegale Entsorgung der Abfälle im Kleckerwald. Oft finden sich an bestimmten Stellen im Wald regelmäßig Müllablagerungen. Manchmal findet man auch einen Hinweis auf den Verursacher. Foto: Fricke/Niedersächsische Landesforsten

Wald wird zur Mülldeponie: Wieder illegale Abfallentsorgung in Klecken

Klecken – Der Wald in Klecken wurde wieder zur Mülldeponie: Claudius Fricke, Leiter der Revierförsterei Kleckerwald im Forstamt Sellhorn, hat in seinem Revier zum wiederholten Male wilde Müllablagerungen entdeckt. Diesmal an vier unterschiedlichen Stellen in seinem Revier.

An einer Stelle handelt es sich um große Mengen Gartenabfälle und an den anderen Stellen finden sich Bauschutt, Türen, Stühle und Plastiksäcke voller Unrat aus Entrümpelungen sowie losem Müll, der sich auf dem Waldboden verteilt. Er betont: "Ich mache mir jedes Mal die Mühe und suche nach Hinweisen, die auf den Verursacher hindeuten. In diesem Fall habe ich zum Glück auf einer Rechnung und einem Pappkarton Adressen gefunden. Ich habe die Sache bei der Polizeiinspektion Harburg zur Anzeige gebracht. Außerdem wurden von mir der Landkreis Harburg und das Ordnungsamt Buchholz informiert. Der Landkreis hat als dafür zuständige Stelle bereits mit der ordnungsgemäßen Entsorgung angefangen."

Das Entsorgen von Abfällen aller Art im Wald ist nicht nur verboten und ein hässlicher Anblick - es birgt auch Gefahren für Tiere und Umwelt. Gartenabfälle, gemischt mit Plastik-Müll, findet man leider auch häufig in den ortsnahen Waldgebieten. Selbst das Hinterlassen des Grünabfalls ist nicht nur ein optisches Problem, oft verbreiten sich so Pflanzenarten und an ihnen vorkommende Schädlinge.

Pflanzenarten wie das Indische Springkraut oder der Japanische Staudenknöterich gelangen so in den Wald, verbreiten sich teilweise aggressiv und verdrängen heimische Pflanzen. Giftige Pflanzenteile können auch schädlich oder sogar tödlich für wildlebende Tiere werden. Eine weitere Gefahr für Wildtiere stellen auch im organischen Müll verborgene Glasscherben dar.

Jegliche Abfallentsorgung außerhalb der dafür vorgesehenen Abfallentsorgungsanlagen ist illegal und wird nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz mit einem Bußgeld von 1000 bis 25.000 Euro geahndet. Die illegale Entsorgung gefährlicher Abfälle kann unter Umständen sogar eine Straftat darstellen. Chemikalien oder Altöl gefährden den Boden und das Grundwasser. Oft weiß niemand, wie gefährlich die einzelnen Bestandteile der Abfälle sind. Elektroschrott kann gefährliche Stoffe wie Blei, Quecksilber, Cadmium enthalten, die für Tiere und Menschen giftig sind.

Die Niedersächsischen Landesforsten weisen darauf hin, dass alle Fälle illegaler Entsorgung zur Anzeige gebracht werden. Wer die Müllentsorgung beobachtet, den Verursacher kennt oder das Autokennzeichen feststellen kann, sollte das zuständige Forstamt oder die Polizei informieren. Gemeinsam sollte es gelingen, den Wald vor weiteren Müllablagerungen zu bewahren.{image}