Kreative Kunsta(u)ktion zugunsten Obdachloser in Harburg
Gemeinsam mit den Gemälden Fridolin und Veritas-Kai: Einrichtungsleiter Thorben Goebel-Hansen (v.l.), die Kunst- und Kulturschaffenden Ines Laqua und Ralf Schwinge und Dr. Simone Thiede (DRK Harburg). Foto: DRK Harburg

Kreative Kunsta(u)ktion zugunsten Obdachloser in Harburg

Harburg - Große Freude herrschte im Harburg-Huus: Ines Laqua und der Harburger Künstler Ralf Schwinge überreichten der Obdachlosenunterkunft des DRK eine Spende über 500 Euro sowie zwei Gemälde. Das Geld haben sie im Rahmen einer Kunsta(u)ktion eingenommen. Weiter Kooperationen für die Zukunft sind bereits in Planung.
 
„Kunst braucht Publikum, Bilder brauchen Wände“, unter diesem Motto fassten Ines Laqua und Ralf Schwinge beim gemeinsamen Kaffeetrinken den Entschluss, Gemälde und weitere Kunstwerke für einen guten Zweck zu verkaufen. Die Entscheidung, dem Harburg-Huus das Geld zu spenden, war schnell gefasst: „Der Bezug zum Haus war schon vorher da. Ich finde es gut, dass es im Stadtteil verankert ist und sich die Nachbarschaft auch einbringen kann,“ sagt Schwinge, der gemeinsam mit Ines Laqua vorher bereits Einblicke in die Räumlichkeiten und Abläufe des Huus bekam. Auch bei den Käufern der Werke kam diese Idee gut an: „Ich habe dort eine Offenheit gespürt“, erzählt Ines Laqua, die den Verkauf der Werke vor Ort betreute.
 
Erfreut über die Spende betont der Einrichtungsleiter Thorben Goebel-Hansen: „Gerade das Gemeinschaftliche im Bezirk ist uns wichtig. Dass Menschen aktiv werden können und gemeinsam mit unseren Gästen etwas bewirken.“ Dr. Simone Thiede, zuständig für das Fundraising beim DRK, fügt hinzu: „Für rein spendenbasierte Projekte wie das Harburg-Huus sind solche kreativen Aktionen unglaublich wertvoll. Ohne dieses Engagement könnte die Einrichtung nicht existieren.“
 
Zum Start des Projekts im November 2020 wurden etwa 20 Exponate von verschiedenen Künstlern aus der Region, wie Petra Hagedorn und Ralf Schwinge selbst, zunächst über die sozialen Netzwerke gegen Spende angeboten. Doch vor allem eine Ausstellung im Kulturkiosk Blohmstraße im Harburger Hafen weckte die Nachfrage: „Man muss Kunst zu den Leuten bringen. Dabei ist es wichtig, auch die Geschichte des Werks erzählen zu können“, so Schwinge. Um dies zu unterstreichen, überreichten die beiden Thorben Goebel-Hansen zwei Gemälde, die nun im Harburg-Huus ausgestellt sind: „Fridolin“ von Janina Schabinsky und „Veritas-Kai“ von Ralf Schwinge.
 
Für die Zukunft haben die zwei Kulturschaffenden bereits weitere Ideen: Mithilfe eines „Malzeit“-Kunstkurses sollen die Gäste der Obdachlosenunterkunft und die Nachbarschaft näher zusammenwachsen.
 
Seit Juni 2018 gibt es mit dem Harburg-Huus eine Anlaufstelle für Obdachlose südlich der Elbe. Es bietet notleidenden und hilfsbedürftigen Menschen die Möglichkeit, in einem sicheren Schutzraum zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu tanken. Ein Herausstellungsmerkmal der Einrichtung ist, dass die Gäste ihre Hunde mitbringen dürfen. Neben Bett, Verpflegung, Dusche und Kleiderkammer bietet das DRK-Team den Bedürftigen eine Sozialberatung an.