Die „wilden Siebziger“: Kiekeberg holt das "Bonanza-Rad" ins Museum
Auf Bonanza-Rädern: Sammler Jörg Maltzan mit Familie. Foto: Ralf Timm

Die „wilden Siebziger“: Kiekeberg holt das "Bonanza-Rad" ins Museum

Ehestorf - Das Freilichtmuseum am Kiekeberg präsentiert Nostalgiefreunden "Das Bonanza-Rad", einen Verkaufsschlager der 1970er Jahre. Der passionierte Fahrradsammler und Journalist Jörg Maltzan stellt dem Museum aus seiner Privatsammlung acht Räder mit dem typisch erhöhten Sattel und Lenker zur Verfügung.

Besucher sehen die "Bonanza"-Räder von Dienstag, 31. August, bis Sonntag, 17. Oktober, zu den Museumsöffnungszeiten. Der Eintritt ins Museum kostet für Erwachsene 9 Euro, für Besucher unter 18 Jahren ist er frei.

Bereits in den 1960er Jahren waren die als "high-riser" bekannten Fahrräder an der Westküste der USA beliebt. Der Fahrrad-Trend kam ein Jahrzehnt später mit dem Wirtschaftsaufschwung nach Europa. Auch die Versandhäuser in Deutschland erlebten einen Boom: Von Kleidung über Elektrogeräte bis zum Fertighaus kauften die Kunden fast alles über Katalog.

1970 bot "Neckermann" ein neues Rad an: Es war gelb-orange, hatte einen hohen, sogenannten "Bananensattel" mit "Sissybar", der Chromstange hinter dem Sitz sowie eine hohe Telegabel mit zwei Lenkstangen und einen Hebel für die Gangschaltung. Auf dem Unterrohr stand "Bonanza". Bereits 1971 haben die meisten großen und kleinen Fahrradhersteller verschiedene "high-riser"-Modelle im Programm, auch wenn diese in Bezug auf Sportlichkeit und Fahrsicherheit anderen Modellen unterlagen.

Museumsdirektor Stefan Zimmermann erzählt: "Wie die gleichnamige Fernsehserie stand dieser neue Fahrradtyp für Abenteuer und Freiheit des 'Wilden Westens'. Konsumgüter wie die 'Bonanza'-Räder repräsentieren damals das Lebensgefühl von Aufbruch, Kreativität und Wohlstand der jungen Generation - die Nachkriegszeit war überwunden.“  (cb)