Segelfliegen im Unterricht: Abheben an der Elisabeth-Lange-Schule
Schulleiter Tobias Langer, Projektleiter Timo Jacobs, Segellehrer Marcel Rast und einige Schüler an dem Segelflugzeug auf dem Sportplatz der Schule. Foto: Christian Bittcher

Segelfliegen im Unterricht: Abheben an der Elisabeth-Lange-Schule

Eißendorf – Das hat schon was: An der Stadtteilschule Ehestorfer Weg, die jetzt den Namen Elisabeth-Lange-Schule trägt, können die Schüler im Unterricht mit dem Segelflugzeug fliegen lernen. Und nicht nur das: Auf dem neuen Stundenplan der 7. Und 8. Klassen stehen jetzt Projekte wie Überleben in der Wildnis, Rockband, Eventmanagement – und als Highlight das Projekt Segelfliegen.

Um den Schülern das Projekt schmackhaft zu machen, stand für einen Tag ein echtes Segelflugzeug auf dem Sportplatz der Schule. Marcel Rast vom HAC-Boberg beantwortete mit seiner Flugschülerin Sharon alle Fragen, und wer wollte, konnte sich schon mal ins Cockpit setzen.

Hintergrund: Neuer Name, neue Oberstufe und jetzt ein neues Unterrichtskonzept für die Mittelstufe. Mit dem Schuljahr 2021/22 startet die Elisabeth-Lange-Schule – vormals Stadtteilschule Ehestorfer Weg - mit Projektunterricht in den Jahrgängen sieben und acht.

{image}„Dabei handelt es sich um ein einmaliges Unterrichtskonzept, die Schüler erhalten die Möglichkeit sich Projekten zu widmen, die ihren Interessen entsprechen. Zwei Stunden in der Woche können die Jugendlichen dabei etwa in Kursen die Grundlage für einen Flugsegelschein erwerben, das Überleben in der Wildnis trainieren, lernen wie man einen eigenen Podcast erstellt, ein Sprachzertifikat erwerben oder sich im Stadtteil sozial engagieren“, erklärt Patricia Rittich, Stellvertretende Schulleiterin, und ergänzt: „Die Ergebnisse und das Gelingen der Projekte sind dabei völlig offen, weil die Lehrkraft zwar unterstützt, aber nicht vorgibt. Insgesamt können die Schüler zwischen 18 unterschiedlichen Angeboten auswählen, die als vollwertige Unterrichtsstunden in ihren Stundenplan integriert sind.“

Benjamin Christ, Koordinator der Oberstufe, dazu: „Auf dem Weg zur Umsetzung war uns besonders wichtig, dass die Angebote sich deutlich vom herkömmlichen Unterricht abheben und für die Schülerinnen und Schüler ein besonderes Moment im Schulalltag darstellen. Wir wollten die Interessen der Schülerinnen und Schüler stärker in den Blick nehmen, um mit Hilfe von besonderen Projekten die Selbstständigkeit der Jugendlichen zu fördern.“

Der Didaktische Leiter der Schule Thorsten Carstens fügt an: „Es ist uns gelungen, das Angebot auf 18 Projekte auszuweiten, was deutlich vielfältiger ist als die herkömmlich praktizierten vier bis fünf Profile pro Jahrgang, die auch immer automatisch an Fachunterricht gekoppelt sind.“

Eine weitere Besonderheit des Unterrichtskonzepts ist, dass die Schüler in diesen Projekten keine Noten, sondern ein Projektzertifikat erhalten, welches deren eingebrachte Kompetenzen dokumentiert. Thorsten Carstens weiter: „Wir sind uns sicher, dass das gesteigerte Interesse an den Projekten einen „Notendruck“ überflüssig macht. Darüber hinaus kann sich jede Schülerin und jeder Schüler mit seinen Stärken einbringen, unabhängig von den sonstigen Schulnoten. Diese spielen hier schlicht keine Rolle mehr.“   (cb){image}