Polizei stoppt tolle Weihnachtsaktion für die Menschen in Seevetal und Stelle
Kurz vor dem Start haben sich die Trecker formiert. Foto: André Zand-Vakili

Polizei stoppt tolle Weihnachtsaktion für die Menschen in Seevetal und Stelle

Landkreis - Was für eine coole Aktion.

In einem Trecker-Weihnachtskorso sind Landwirte aus den Bereichen Seevetal und Stelle durch ihre Gemeinden gefahren - einfach um den Menschen eine Freude zu machen. Die Idee dazu hatte Celine Seckerdieck. Über eine Chat-Gruppe trommelte sie für die Aktion, die sie sich aus dem Sauerland abgeguckt hat. "Die Bereitschaft mitzumachen war gleich riesengroß. Wir wollen damit einen Funken Hoffnung in diese traurige Zeit bringen", sagte Celine vor dem Start.

Das wäre gelungen - wenn nicht nach Meckelfeld die Polizei den Konvoi gestoppt hätte.  Dabei hatte alles was am Samstagnachmittag in Moor an den Start ging, alle Erwartungen übertroffen. Rund 40 Trecker waren in blinkende Weihnachtsboten verwandelt worden. In einem Hänger durften Kinder mitfahren und diese ganz besondere Tour einmal durch Seevetal mit erleben.

Schon am Start hatten sich einige Zuschauer versammelt, um gleich nach Sonnenuntergang den Beginn zu sehen. In Meckelfeld war Schluss - die Polizei stoppte den Korso. Zu gefährlich wegen Corona, fanden die Beamten. "Unverständlich", sagt Landwirt Jan Heißmann. "Jeder war allein auf dem Trecker. Alle trugen Masken." So konnte nur ein Altenheim angefahren werden. Eigentlich sollten es vier weitere und eine Behinderteneinrichtung sein.

"Das war schon traurig", sagt Heißmann. "Es war wirklich berührend, wie sich die alten Menschen in Meckelfeld gefreut haben." In Maschen, Hittfeld, Stelle durften die Landwirte nicht mehr durch die Orte fahren. Dort warteten die alten Menschen vergeblich. "Wir mussten dann die Hauptstraßen nehmen", so Heißmann. Und auch das sagte er: "Es sind viele Tränen geflossen. Die Bewohner der Einrichtungen hatten sich so auf uns gefreut."

Dabei war der Treckerkorso angemeldet und genehmigt gewesen. "Demonstrationen dürfen stattfinden. Wenn man so eine Aktion macht und sich an alle Regeln hält, wird man gestoppt", sagt Heißmann.

Die Polizei begründete ihr Eingreifen so: "Bereits kurz nach ihrem Start musste die Parade wieder abgebrochen werden. Im Ortskern von Meckelfeld hatten sich an einer Kreuzung in der Nähe eines Altenheimes ca. 150 bis 200 Personen, augenscheinlich Familien, zusammengefunden, um die Trecker sehen zu können. Viele von diesen Zuschauern hielten keinen Mindestabstand ein und trugen auch keinen Mund-und Nasenschutz. Lautsprecherdurchsagen der Polizei, sich gemäß den Corona Regeln zu verhalten, wurde nur teilweise nachgekommen. Um diesen unhaltbaren Zustand beenden zu können, blieb der Polizei nur der Weg, den Treck sofort aus dem Ortskernbereich herauszuführen. Im Anschluss wurde die Aktion für beendet erklärt und die Teilnehmer der Parade machten sich mit ihren Fahrzeugen auf den Heimweg. Die bereits wartenden Menschen in den nachfolgenden Ortschaften wurden durch die Polizei über den Abbruch der Parade informiert. Die Polizei bedauert, dass viele Familien, die sich entsprechend der Regeln in dieser schwierigen Situation verhalten haben, um einen kleinen Lichtblick gebracht wurden." zv