Im kleinen Kreis und ohne Reden: Gedenken an die Pogromnacht
Kranzniederlegung am Mahnmal der ehemaligen Synagoge an der Eißendorfer Straße: Klaus Barnick (Gedenken in Harburg, v.l.), Wolfgang Brandt (DGB), die Pröbstin des Kirchenkreises-Hamburg-Ost, Carolyn Decke, Fritz Gärmer und Helmut Rüth (beide Gedenken in Harburg). Foto: Christian Bittcher

Im kleinen Kreis und ohne Reden: Gedenken an die Pogromnacht

Harburg - Am 10. November findet seit 1995 in Harburg das Gedenken an die Pogromnacht statt. Auf Einladung der Initiative

Gedenken in Harburg erfolgt an diesem Tag eine Veranstaltung mit mehreren Rednern auf dem Jüdischen Friedhof auf dem Schwarzenberg. Anschließend folgen seit 1999 der Schweigemarsch und die Kranzniederlegung am Mahnmal der ehemaligen Synagoge. Normalerweise - doch wegen der Corona-Maßnahmen musste diese Veranstaltung, dieses Jahr zum ersten Mal abgesagt werden.

Stattdessen wurde am Dienstagabend in sehr kleinem Kreis der Opfer des Nationalsozialismus am Synagogenmahnmal an der Eißendorfer Straße gedacht und mehrere Kränze niedergelegt. Auf Reden wurde verzichtet. „Wir gedenken an diesem 10. November, an dem vor 82 Jahren die Synagoge von Harburger Bürgern zerstört wurde, den Opfern des nationalsozialistischen Gewaltregimes“, sagte Klaus Barnick von der Initiative Gedenken in Harburg und fügt hinzu: „Denn wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist blind für die Zukunft.“

Am 10. November 1938 setzten Nationalsozialisten die Leichenhalle auf dem Jüdischen Friedhof am Schwarzenberg in Brand, verwüsteten die Harburger Synagoge in der Eißendorfer Straße und schlugen die Schaufenster zahlreicher jüdischer Geschäfte in der Harburger Altstadt ein. Die Veranstalter der Gedenkstunde erinnern an die Pogromnacht und ihre Folgen und rufen zugleich zu erhöhter Wachsamkeit in Zeiten wachsender Fremdenfeindlichkeit auf.  (cb)