uarree
Ungeklärte Zukunft. Das Neuländer Quarree un die NYH. Foto: Andre Zand-Vakili

Großprojekte im Binnenhafen - Bauchef: „Wir sind ausgebremst worden“

Harburg – Ein Baudezernent, der die Entwicklung eines Bezirks positiv gestalten soll, sollte immer Optimismus ausstrahlen. So muss  wohl all das gesehen werden,

was Harburgs oberster Stadtplaner Hans Christian Lied in der jüngsten Sitzung der Binnenhafenbegleitgruppe über einige größere Bauprojekte gesagt hat. Dennoch klang das nicht gut. „Wir sind ausgebremst worden“, sagte Lied, als er nach dem Stand der Dinge in Sachen Neuländer Quarree und New-York Hamburger Gummiwaaren Compagnie gefragt wurde.

Nachdem vor gut einem Jahr die Sieger des Architektenwettbewerbs für das Quarree präsentiert wurden, herrscht wieder Stillstand – wie so oft im vergangenen Jahrzehnt. Zu hören war nur, dass der Eigentümer des Quarree, die CG-Gruppe von Christoph Gröner, auch die benachbarte Immobilie, nämlich die New-York Hamburger übernommen habe.

Vor einigen Monaten teilte die CG-Gruppe plötzlich mit, dass sie nunmehr Teil von Consus Real Estate geworden sei, den nach eigenen Angaben größten deutschen Projektentwickler. Wie sich dadurch die Eigentumsverhältnisse bei den beiden Harburger Projekten geändert haben, war nicht zu erfahren.
Nun sagt Hans Christian Lied, dass es „nach wie vor nicht klar ist, wie sich die neuen Eigentümer verhalten“. Das klang nicht sehr verheißungsvoll. Immerhin, so Lied, habe es für die New-York Hamburger inzwischen einen   neuen Testentwurf gegeben. Bekanntlich ging es bei der Gestaltung der Neubauten von Anfang an darum, wie sich das gesamte Projekte trotz der erheblichen „Altlasten“ wie Denkmalschutz und Nitrosamin-Verseuchung (und damit eine erhebliche Nutzungseinschränkung) wirtschaftlich rechnen kann.

Der Baudezernent betont nur immer wieder, dass der Bezirk auch bei möglichen Änderungen immer auf „städtebauliche Qualität“ Wert legen wird. Details der offenbar laufenden Verhandlungen wird er kaum offenlegen. Darauf hat sich harburg-aktuell bei jenen Bezirkspolitikern umgehört, die bei der Präsentation des Testentwurfs zugegen waren – die zumindest aber informiert worden sind. Demnach soll der neue Eigentümer des Objekts New-York Hamburger versucht haben, den Anteil der  so genannten „Sozialwohnungen“ drastisch zu senken. Nur so sei eine Fortsetzung des Projekts denkbar.

Das wäre keine Überraschung. Auch bei anderen Hamburger Stadtentwicklungsprojekten wie der Bebauung des Holsten-Quartiers in Altona ist ähnlich verfahren worden. Also wieder Stillstand. Das ehemalige Bahngelände, auf dem das Neuländer Quarree entstehen soll, war in den vergangenen Jahren mehrfach gerodet worden. Inzwischen ist es wieder vollkommen zugewachsen.

Einen Steinwurf weiter westlich herrscht ebenfalls Stillstand. Auf dem ehemaligen Beachclub-Gelände tut sich nichts.  Von dem Hotel weit und breit keine Spur. Und was sagt Hans Christian Lied: „Da gibt es bisher keine Neuigkeiten.“ Das Hotelgewerbe habe unter der Pandemie gelitten, da gehe es im Moment nicht so recht weiter. Lied geht allerdings davon aus, dass die meisten Hotelprojekte im Binnenhafen nur aufgeschoben worden sind. ag