Geschlossene Schuhkay-Filiale: Das ist die Idee für einen Neubau
Der erste Entwurf für den Neubau am Harburger Ring. Foto: spine architcts

Geschlossene Schuhkay-Filiale: Das ist die Idee für einen Neubau

Harburg – Im Januar hatte die Filiale von Schuhkay am Herbert-Wehner-Platz ihre Türen für immer geschlossen.

Jetzt gibt es Überlegungen, wie der Eingang zum dahinterliegenden Schippsee-Quartier neu gestaltet werden könnte. Die UPESTATE Projektentwicklung GmbH nennt ihren Plan „Repositionierung eines markanten Stadtbausteins“. Sie hat das Hamburger Büro von spine architects beauftragt, Entwürfe für die Gestaltung eines Neubaus vorzulegen.

Bisher ist nur dies bekannt: Im Neubau soll eine Bruttogeschossfläche von 5500 Quadratmetern untergebracht werden – und 2023 soll alles fertig sein. Alles andere ist offen. „Wir prüfen jetzt, was man hier umsetzen kann“, sagt ein UPSTATE-Sprecher. Das geschehe in Abstimmung mit dem Bezirksamt. Auf den ersten Architektenskizzen sind im Erdgeschoss Läden zu erkennen, möglicherweise auch ein Gastronomiebetrieb, darüber Büros oder auch Wohnungen.

Von der Pressestelle des Bezirksamts war gestern nichts über das Projekt zu erfahren. Auch die Frage, ob der Neubau mit der geplanten Neugestaltung des Herbert-Wehner-Platzes zu vereinbaren ist, blieb unbeantwortet.

Auf grundsätzliche Bedenken dürfte das Projekt nicht stoßen, greift es doch Überlegungen auf, die Dr. Joseph Frechen vom Gutachterbüro BulwienGesa im Auftrag von Bezirksamt und Citymanagement  schon vor mehr als zehn Jahren angestellt hatte und inzwischen von neu formulierten Visionen für die Entwicklung der Harburger Innenstadt aufgegriffen worden sind. „Städtebauliche Fehlentwicklungen wie das marode Harburg-Center oder die wenig attraktive Atmosphäre rund um den Wochenmarkt auf dem Sand müssen aufgebrochen werden“, hatte Frechen geschrieben. Beides ist in Arbeit. Aber auch Abbruch und Neubau dürften keine Tabus sein. Es ist keine Geheimnis, dass Frechen dabei auch das in die Jahre gekommene Karstadt-Gebäude und Schuh Kay im Auge hatte.

Die Vision des Gutachters konzentrierte sich auf einen Dreh- und Angelpunkt: das Quartier „Schippsee“ – eingegrenzt durch Harburger Ring, Schlossmühlendamm und Buxtehuder Straße. Dies könnte die „vitale Mitte“ der Harburger Innenstadt werden und einen starken Gegenpol zum attraktiven Phoenix-Center werden.

Hinter der „Einzelhandelskulisse“ am Harburger Ring sah Volker Rathje vom Büro Elbberg damals Potenzial für ein neues Wohnquartier „Schippsee Höfe“, das mit einer „Landschaftsbrücke“ über B73 und Bahngleise mit dem Binnenhafen verbunden werden müsste. Es ist sicher kein Zufall, dass Teile des Schippsee-Quartiers zum Gebiet der geplanten „Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme“ gehört, in der der Stadt Vorkaufsrechte eingeräumt werden, um gewünschte städtebauliche Entwicklungen zu beschleunigen. ag