Wie gedacht: Eichelhäher "Hugin" wurde von Menschen aufgezogen
Christa Begemann und ihr Mann mit einem Bild von dem Eichelhäher, den sie aufpäppelten. Foto: André Zand-Vakili

Wie gedacht: Eichelhäher "Hugin" wurde von Menschen aufgezogen

Heimfeld - Wie vermutet: Der zutrauliche junge Eichelhäher, der in Heimfeld bekannt war wie ein "bunter Hund", wurde von Hand aufgezogen.

harburg-aktuell hat seine "Eltern" gefunden. Es sind Biologielehrerin Christa Begemann und ihr Mann, ebenfalls Biologe. Beide haben sich auf das Aufpäppeln von Jungvögeln uind verletzten Vögel spezialisiert und arbeiten mit Tierärzten zusammen.

Der kleine Eichelhäher stammt aus dem Landkreis Harburg. Genauer gesagt aus Maschen. Dort ist er aus dem Nest gefallen, etwa zehn Meter tief. Die Eltern kümmerten sich nicht um ihn. Allein hatte er keine Überlebenschance. Anwohner fanden das Tier.

So kam er nach Heimfeld. "So ein Vogel hat auch nur ein Leben", sagt Christa Begemann. Der Name des Eichelhähers ist "Hugin", benannt nach einem von Odins Raben, die früh morgens ausflogen, um zum Frühstück zurück zu sein und Odin Neuigkeiten aus der Welt zu erzählen.

Die Aufzucht  von Jungvögeln ist schwierig. Sie haben einen hohen Energiebedarf verbunden mit einem hohen Stoffwechsel und deshalb kaum Reserven. Man muss schon sehr genau wissen, was so ein kleiner Vogel frisst, um ihn durchzubringen. Mit Hilfe einer Pinzette und einer Pipette wurde der Eichelhäher aufgepäppelt. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen. Sechs bis acht Stunden, so schätzt die Biologin, haben sie sich jeden Tag mit dem Vogel beschäftigt. Ihr Glück: "Hugin" ist immer pünktlich schlafen gegangen. So gab es zumindest Nachtruhe.

Nach ein paar Wochen kam "Hugin" in eine große Voliere, in der auch andere Vögel sind. Dort, auf 37 Quadratmetern, lernte der Eichelhäher fliegen. Das war die Vorbereitung, um ihn wieder auszuwildern. "Es ist immer unser Ziel die Vögel möglichst schnell wieder in die Freiheit zu entlassen", sagt Begemann.

"Hugin" hatte sich zunächst knapp einen Kilometer entfernt niedergelassen. Jetzt wurde er "zwangsumgezogen". Die Anwohner hatten Angst um den zutraulichen "Hugin" wegen der vielen Katzen in der Gegend. In einem Pappkarton ging es etwas weiter raus in die "Wildnis" direkt vor den Toren der Stadt. zv