Harburg – Der Rotary Club Hamburg-Harburg setzt sich seit jeher für die Gute Sache ein. Viele nationale und Internationale Projekte
wurden und werden von den Rotariern unterstützt. Doch was jetzt geschah, eröffnet dem Club ganz neue Möglichkeiten, sich für andere einzusetzen: Der Club erbte jetzt eine erhebliche Summe und gründete die neue „Rotary-Stiftung Hamburg-Harburg“.
„Das Stiftungsvermögen basiert auf einer großzügigen Erbschaft der Eheleute Lilo und Volker Bay, die über eine jahrzehntelange und intensive Mitgliedschaft dem Rotary-Club sehr eng verbunden waren“, erklärt Club-Präsident Hanno Krause-Heringer (kleines Foto links) gegenüber harburg-aktuell. Über die Höhe der Summe wurde Stillschweigen vereinbart.
{image}Mit der Anerkennung der Rotary-Stiftung Hamburg-Harburg durch die Hamburger Justizbehörde aus dem Juni dieses Jahres eröffnen sich für den 1951 gegründeten Harburger Rotary Club weitere Möglichkeiten , unter anderem die Förderung mildtätiger Zwecke, Förderung von Erziehung, der Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe, Förderung der Jugend- und Altenhilfe, Förderung des Sports sowie Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege.
Für die Harburger Rotarier kam diese großzügige Erbschaft völlig unerwartet. Volker Bay war langjähriger Chefarzt der Chirurgie im Allgemeinen Krankenhaus Harburg. Er starb 2014 im Alter von 85 Jahren, Seine Frau Lilo folgte ihm zwei Jahre später. Da das Paar keine Kinder hatte, wurde im Testament der Rotary-Club als alleiniger Erbe genannt.
„Wir sind uns der Verantwortung bewusst und überlegen genau, welche Projekte mit dem Geld unterstützt werden. Wir sind mit der Stiftung breiter aufgestellt und wollen alle Bevölkerungsschichten erreichen. Dadurch soll der Rotary-Club in der Öffentlichkeit sichtbarer werden“, sagt Past-Präsident Heinz Lüers.
In der Region sind die Rotarierinnen und Rotarier unter anderem durch die Verleihung des Rotary-Jugendpreises und durch die Organisation des Harburger Entenrennens in Erscheinung getreten.
Folgende neue Projekte werden 2020 und in den Folgejahren von der Rotary-Stiftung Hamburg-Harburg mit bis zu 10.000 Euro pro Jahr unterstützt:
Das Phoenix Viertel braucht eine „ARCHE“: Die Arche christliches Kinder- und Jugendwerk ist ein Angebot für Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 19 Jahren und deren Familien, die im Brennpunkt Phoenix Viertel leben. Viele dieser Kinder kommen aus sozial schwachen Familien und sind von Armut und teilweise auch von Verwahrlosung bedroht. Das Ziel ist es, sie über einen langen Zeitraum mit verlässlichen Erwachsenen auf Basis christlicher Werte zu begleiten, damit aus ihnen stabile Erwachsene werden, die echte Perspektiven für ihr Leben sehen und sich wiederum in die Gesellschaft einbringen.
Internationale Talente im Doppel-Master-Programm von TUHH und NIT (Engineering & Technology Management) bewerben sich am NIT mit Ihrer Gründungsidee um ein Stipendium im Rahmen des „Accelerator Programm Green Tech“. Der Stipendiat verfolgt zwei Jahre seine Gründungsidee. Bei der Erstellung und Weiterentwicklung eines Business Planes sowie der Umsetzung der Produktideen wird er vom NIT begleitet. Insgesamt ist das Programm auf fünf Jahre angesetzt, um die Attraktivität des Studiums zu erhöhen und ein Experten-Netzwerk von Gründern im Bereich Green Technology aufzubauen.
BeeNoble – Die Plattform für Artenvielfalt: Seit Jahren werden wir Zeugen eines massiven Artensterbens. Die Ursachen sind vielfältig. Der Rückgang von Lebensräumen durch Aufgabe von Brachflächen, die intensive landwirtschaftliche Nutzung, der Einsatz von Insektiziden und Pestiziden sind nur einige der Gründe. Da der Artenschutz nicht angemessen honoriert wird, ist das Interesse gering, die Lebensräume für Insekten zu erhalten oder zu schaffen. Die Initiative BeeNoble hat sich zum Ziel gesetzt, Landwirten eine angemessene Vergütung für das Bereitstellen und Bewahren von Insekten-biotopen zur Verfügung zu stellen.
Seniorenbesuchsdienst „In guter Gesellschaft“: Immer mehr Menschen erreichen ein immer höheres Alter. Bei ihnen besteht der Wunsch, im Alter selbst bestimmt und unabhängig sowie in der gewohnten Umgebung zu leben. Viele ältere Menschen sind von Vereinsamung und Isolation betroffen, ihnen fehlt ein soziales Netzwerk. Das Projekt „In guter Gesellschaft“ motiviert Menschen, sich nachbarschaftlich zu engagieren. Sie können dies tun, indem sie etwa älteren einsamen Menschen ihre Zeit schenken, mit ihnen Kaffee oder Tee trinken, ins Kino oder Theater gehen, sie miteinander spielen und sich gegenseitig vorlesen oder etwas erzählen. (cb)