Harburg-Huus: Bleibt die Kündigung, hat das Projekt wenig Chancen
Das Harburg-Huus am Außenmühlendamm. Foto: André Zand-Vakili

Harburg-Huus: Bleibt die Kündigung, hat das Projekt wenig Chancen

Harburg - Nach der Kündigung des Mietvertrags für das Harburg-Huus, eine Einrichtung, in der Obdachlose betreut werden, sieht der Geschäftsführer des DRK-Harburg, Harald Krüger,

wenig Chancen, auf einen neuen Standort. "Eine Einrichtung, die Obdachlose betreut, finden zwar viele Besitzer von Immobilien grundsätzlich gut", so Krüger, "aber nicht bei sich." So hatte es zwei Jahre gedauert, bis der heutige Standort am Außenmühlenweg gefunden wurde.

Trotzdem, so Krüger, suche man nach einem neuen Standort, in den man kommendes Jahr einziehen könnte, wenn der fristgerecht gekündigte Mietervertrag am 15. April ausläuft. Klappt das nicht, würde das Projekt, in dem entgegen in vielen anderen vergleichbaren Einrichtungen auch Obdachlose mit Hunden willkommen sind, eingestellt werden müssen.

Ralf-Dieter Fischer, Fraktionschef der CDU sähe das als schweren Verlust. "Das Harburg-Huus hat die Harburger Innenstadt deutlich entlastet, die sonst stark von Obdachlosen frequentiert war", so Fischer. Außerdem wären die vielen großzügigen Spenden verloren, die in das Projekt gesteckt worden sind. Das Harburg-Huus war erst 2018 eröffnet worden.

Hintergrund der Kündigung sind Pläne eines Investors. Die urban space Immobilien Projektentwicklung GmbH & Co. KG will af dem Areal 200 Wohnungen bauen. Bereits 2019 war dafür ein vereinfachtes Bebauungsplanverfahren eingeleitet worden. Zu dem Zeitpunkt, so Fischer, habe der Investor der Politik der Erhalt sozialer Nutzungen zugesichert. Fischer: "Nach entsprechender Zusage des interessierten Investors ist das Konzept von der Bezirksversammlung einstimmig beschlossen worden."

Das Harburg-Huus sollte erhalten bleiben. "Wir hatten zunächst die Räume einer Arztpraxis und zusätzlich 300 Quadratmeter Fläche vom Projektentwickler angeboten bekommen", sagt Krüger. Dann kam die Absage. Laut Krüger sind die Räume jetzt anderweitig vermietet. Im Gespräch sei die Nutzung als Kindergarten, aber auch als Shisha-Bar.

Damit liegt Ärger in der Luft. Die Politik muss dem Bebauungsplan, der jetzt noch einmal geändert werden muss, zustimmen. Für die CDU schließt Fischer das ohne Räume für das Harburg-Huus "unmissverständlich" aus. Seine Fraktion werde nicht zustimmen, wenn der Investor von seinen bisherigen Zusagen abrücke.

Allerdings ist die CDU nicht ausschlaggebend. SPD und Grüne haben in Harburg die Mehrheit.

Harald Krüger ist sich nicht sicher, dass die Politik ihre ablehnende Haltung aufrecht erhalten wird, wenn sich der Investor stur stellt. Immerhin geht es am Außenmühlenweg um den Bau von 200 Wohnungen. zv