Eine neue Idee für weiteren Kulturstandort im Binnenhafen
So stellen sich Ostermann Architekten die Halle für Künstler und Kreative vor. Foto: Ostermann

Eine neue Idee für weiteren Kulturstandort im Binnenhafen

Harburg – Werner Pfeifer, Retter der „Fischhalle“,  hat von alten Gebäuden, die dringend saniert werden müssen,

noch lange nicht genug. Jetzt hat der Journalist und Hafenbarde die „Lagerhalle V“ an der Holzhafen-Klappbrücke im Visier. Er will in der Halle, Baujahr vermutlich 1895, Räume für Künstler und Kreative einrichten. Pfeifer hatte seine Idee Mittwochabend in der Binnenhafenbegleitgruppe vorgestellt. Die Mitglieder der Gruppe waren begeistert und empfahlen dem Harburger Stadtentwicklungsausschuss nach einem Vorschlag von Baudezernent Jörg Penner, dieses Projekt zu unterstützen.

Die Lagerhalle V steht neben der roten Backsteinhalle, in der zurzeit die Freiwillige Feuerwehr Harburg untergebracht ist. Die zieht demnächst aber in ihr neues Domizil an der Seehafenbrücke. Sobald die Feuerwehr raus ist, sollten beide Hallen abgerissen werden.

Der Landesbetrieb Immobilien und Grundvermögen (LIG) wird das „Baufeld 3a“ dann zum Kauf anbieten. Laut Bebauungsplan „Harburg 67/Heimfeld 46“ ist dort ein bis zu 19 Meter hohes Gebäude möglich, Wohnbebauung schließt der Plan allerdings aus. Das alles ist kein Geheimnis, und so hat sich schon der eine oder andere Projektentwickler Gedanken über eine Nutzung des Grundstücks gemacht. Ein Harburger Projektentwickler hatte offenbar schon konkrete Vorstellungen und auch schon ein Unternehmen an der Hand, er soll inzwischen aber ein anderes Grundstück bevorzugen.

In welchem baulichen Zustand die Lagerhalle 5 ist, weiß Pfeifer noch gar nicht. Erst heute will er sich mit einem Architekten in der Halle umsehen. Ideen hat er aber schon genug. Pfeifer: „Man könnte Ateliers oder Läden für  Kreative einrichten, Tanzseminare anbieten oder aber ein kleines Programmkino mit schicken Tischleuchten.“ Es gebe tausend Möglichkeiten, man müsse sich nur mal umsehen. Pfeifer: „Um es auf den Punkt zu bringen: Ich will da junge, kreative Leute reinkriegen.“

Das größte Hindernis scheint Pfeifer schon aus dem Weg geräumt zu haben: Die Bruttogeschossfläche, die für das Baufeld 3a vorgesehen ist, kann auch auf dem verbleibenden Restgrundstück nach Abriss der benachbarten Feuerwehrhalle realisiert werden. Das hat ihm Baudezernent Penner bestätigt. Dieser findet Pfeifers Idee „sehr überzeugend“. Das findet auch Harburgs Sozialdezernentin Dr. Antje Jobmann. „Die Idee ist großartig. Und wir brauchen noch mehr von solchen Ideen.“

Die wertvollste Anerkennung aber kam von Holger Cassens, dessen Mara & Holger Cassens-Stiftung sich in den Dienst der Förderung von Kunst und Kultur sowie Bildung und  Erziehung gestellt hat. Er sagte spontan einen größeren Betrag zur Unterstützung des Projekts zu.

Schließlich half Jörg Penner, das Projekt politisch anzuschieben. Er präsentierte den Vorschlag für eine Empfehlung des Beirats an den Stadtentwicklungsausschuss. Übernehmen der Ausschuss und später auch die Bezirksversammlung die Empfehlung, könnte der LIG beim Verkauf des Grundstücks dies kaum mehr ignorieren. ag
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