Kunsttausch für Obdachlose: Kunst gegen Schlafsäcke und Isomatten
Die Künstler Sly und Ulrike Hinrichs mit einem Bild von Yvonne Lautenschläger. Foto: Christian Bittcher

Kunsttausch für Obdachlose: Kunst gegen Schlafsäcke und Isomatten

Harburg - Der Kunsttausch für Obdachlose geht in die nächste Runde: Unter dem Motto "Wohnst du noch oder lebst du

schon auf der Straße?" steht die Weihnachtliche Kunst-Tausch-Aktion des Künstlers Sly, der 2017 sein Atelier im 1. Obergeschoss der Harburg Arcaden eröffnete.

In einer Ausstellung werden vom Montag, 2. bis Freitag, 20. Dezember, viele Werke unterschiedlicher Künstler gezeigt. Die Kunstwerke können jedoch nicht mit Geld gekauft werden, sondern werden gegen Dinge getauscht, die Obdachlose benötigen. Zahlungsmittel für die Kunst sind etwa Isomatten, Schlafsäcke, Decken, Zelte, warme Socken, Hundefutter oder Budni-Care Tüten. Alle Geschenke werden noch vor Weihnachten direkt an die Obdachlosen verteilt.

{image}Besonders spannend wird es im Habibi-Atelier am Sonnabend, 14. Dezember. Von 14 bis 18 Uhr steht eine Künstlerische Führung mit anschließendem Dialog auf dem Programm. Die rund 30 beteiligten Künstler laden zur Diskussion, die Leitung hat Künstlerin Ulrike Hinrichs.

Zum Projekthintergrund erklärt Hinrichs, die als ehemalige Rechtsanwältin für den Mieterverein zu Hamburg viele Mieter auch in Harburg betreut hat: „Ein schwieriges Thema für viele Menschen ist der Wohnungsmarkt. In Ballungsstädten wie in Hamburg ist er nicht nur angespannt, sondern mittlerweile auch für „Normalverdiener“ sogar in den Randbezirken unbezahlbar geworden", sagt Ulrike Hinrichs gegenüber harburg-aktuell.

Außerdem betont sie: "Es gibt keinen adäquaten Wohnraum mehr. Ein Dach über dem Kopf gehört aber zum Existenzminimum und auch zum würdigen Leben in einer Demokratie. Das Thema beinhaltet daher viel Sprengstoff. Das gilt besonders auch in unserem Stadtteil Harburg, der ein sozialer Brennpunktbezirk ist.“

Aufgerufen waren alle Bürger, sich künstlerisch mit dem Thema auseinandersetzen, Sichtweisen und Perspektiven darstellen, dem Thema eine neue Perspektive durch die Brille der Kunst zu geben. Das Projekt wird gefördert über das Bezirksamt Harburg durch den „Hamburger Integrationsfonds“.   (cb)