Ladensterben geht weiter: Sport Sander macht dicht
Ulrike und Henning Sander: Zum Jahresende werden sie ihr Geschäft Sport Sander am Harburger Ring schließen. Foto: Christian Bittcher

Ladensterben geht weiter: Sport Sander macht dicht

Harburg - Das Ladensterben in Harburg hört nicht auf: Zum Jahresende werden auch bei Sport Sander die Lichter ausgehen. 91

Jahre lang war dieses Harburger Traditionsgeschäft eine feste Anlaufstelle für Sportler aus Harburg Stadt und Land. Vereins-Trikots und Trainingsanzüge vieler Harburger Vereine gibt es exklusiv im ältesten noch existierenden Sportgeschäft Hamburgs in allen gängigen Größen.

Sehr gerne hätten Ulrike und Henning Sander - beide sind bereits 79 Jahre alt - das Geschäft an einen Nachfolger übergeben. Doch daraus wurde leider nichts. Noch immer stehen die beiden an sechs Tagen in der Woche bis zu zehn Stunden in ihrem Geschäft. Nach Weihnachten wird Sport Sander am Harburger Ring 31 schließen. Der Schlussverkauf mit Nachlässen von bis zu 50 Prozent hat bereits begonnen.

{image}"Mehrere Jahre lang haben wir versucht, unser Geschäft an einen Nachfolger zu übergeben. Doch leider sind alle Interessenten immer wieder abgesprungen", sagte Henning Sander gegenüber harburg-aktuell. Auch die beiden erwachsenen Kinder haben sichere Jobs in anderen Branchen und wollten die Nachfolge nicht antreten.

Sander: "Eigentlich wollten wir schon viel früher aufhören. Jetzt wird es wirklich Zeit, in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Obwohl es uns natürlich nicht leicht fällt aufzuhören. Aber mehr Zeit für Freizeit, Sport und Enkelkinder zu haben, ist auch eine schöne Sache."

{image}Gegründet wurde Sport Sander von Willy und Friede Sander, den Eltern von Henning Sander. In der Hoppenstedtstraße wurde 1928 der erste Laden eröffnet. In den mehr als 90 Jahren zog das Geschäft an mehrere Standorte um, der letzte Umzug war vor etwa 30 Jahren vom Centrumshaus an den Harburger Ring.

Spezialisiert war das Geschäft vor allem auf Tennis, Hockey, Ski- und Vereinssport. Früher gingen Sportgrößen wie Uwe Seeler oder Handballtrainer Heiner Brand hier ein und aus und gaben Autogrammstunden. "Diese Zeiten sind längst vorbei, denn die Einzelhandelslandschaft hat sich stark verändert", sagt Henning Sander. (cb){image}{image}