"Schildbürgerstreich": Birgit Stöver kritisiert unabgestimmte Bautätigkeit
Nichts ging mehr in Harburg: Die Autofahrer landeten am Großmoorbogen in der Staufalle. Foto: Christian Bittcher

"Schildbürgerstreich": Birgit Stöver kritisiert unabgestimmte Bautätigkeit

Harburg - Die Bauarbeiten im Bereich Großmoordamm und Großmoorbogen haben Harburg in ein Stauchaos geführt. Wie

berichtet, sorgten die Sanierungsarbeiten am Mittwoch für einen Verkehrskollaps in Harburg. Und auch in den kommenden Tagen ist keine Entspannung in Sicht: Die Arbeiten für die Erneuerung der Fahrbahndecken werden erst am 23. September abgeschlossen sein.

Heftige Kritik an der Planung kommt jetzt von Birgit Stöver, Abgeordnete der CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft: Die Politikerin kritisiert die scheinbar unabgestimmte Bautätigkeit auf zwei parallel liegenden Hauptverkehrsstraßen.

Die Hannoversche Brücke gilt als Ausweichstrecke für alle Autofahrer, die zwischen Harburgs Zentrum, der A1 und der Wilhelmsburger Reichsstraße unterwegs sind und nicht über den Großmoorbogen fahren, so Stöver. "Doch obwohl die Hannoversche Brücke nicht, wie eigentlich geplant, zu Ende August wieder für den Verkehr freigegeben wurde sondern weiterhin bis Ende September gesperrt sein wird, hat die Wirtschafts- und Verkehrsbehörde mit dem zweiten großen Sanierungsprojekt auf Harburgs Hauptverkehrsstraßen begonnen: der Fahrbahnerneuerung am Großmoordamm und Großmoorbogen", so Stöver.

Damit sind zwei parallel liegende Hauptverkehrsadern Harburgs blockiert. Die Folge: Stau-Chaos ohne Möglichkeit einer sinnvollen Umleitung. Am Mittwoch staute sich der Verkehr nicht nur auf den betreffenden Straßen, sondern auch weit darüber hinaus - im kompletten Harburger Zentrum, die B 73 und B 75 entlang; auch rund um den Harburger Busbahnhof ging gar nichts mehr. Zahlreiche HVV-Busse standen im Stillstand.

„Der Verkehrskollaps war vorhersehbar“, kritisiert Birgit Stöver, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Harburgs Abgeordnete der CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Mit den Bauarbeiten auf dem Großmoorbogen hätte gewartet werden müssen, bis wie geplant die Hannoversche Brücke wieder befahrbar ist. Auch wenn sich dadurch andere Bautätigkeiten nach hinten verschieben. So etwas kann nur koordiniert laufen. Zwei Hauptrouten Harburgs gleichzeitig zu sanieren zeugt von Verantwortungslosigkeit den Pendlern gegenüber, welche zu spät zur Arbeit oder zu ihren Terminen kommen“, so Stöver weiter.

Beide Bauarbeiten - sowohl am Großmoorbogen als auch auf der Hannoverschen Brücke – sollen den Aussagen der Behörde zufolge jetzt zeitgleich Ende September abgeschlossen sein. Stöver: „Das ist ein Schildbürgerstreich.“  (cb)